Innerer
Bau der Honigbiene
Die Insekten besitzen im Vergleich zu
den Wirbeltieren kein Innenskelett. Der
offene Blutkreislauf, ausgeprägte Sinnesorgane, ein Nervensystem und
ein spezialisiertes Verdauungssystem kennzeichnen alle Insekten. Bei der
Honigbiene gelangt die Nahrung nach der Nahrungsaufnahme mit Hilfe der
Mundwerkzeuge über den Schlund und die
Speiseröhre in die Honigblase. Diese
dient als Transportbehälter für Nektar und Wasser. Die transportierten
Stoffe können jederzeit wieder ausgewürgt werden. Der Hauptteil
des gesammelten Nektars wird im Bienenstock zu Honig verarbeitet.
Die Honigblase kann etwa 60mm3 Nahrung aufnehmen. Um die Honigblase mit Nektar zu füllen, muss die
Biene 1500 Kleeblüten aufsuchen. Von der Honigblase ragt ein Ventiltrichter
in den Mitteldarm. Dieses Organ holt sich
bei Nahrungsbedarf aus der Honigblase die notwendige Nahrung. Dabei ist
gewährleistet, dass keine Nahrung in die Honigblase zurückfließen
kann. Im Mitteldarm findet die eigentliche Verdauung und die Übergabe
der Nährstoffe ins Blut statt. Die Malpighischen
Gefäße arbeiten wie die Nieren bei den Wirbeltieren.
Sie nehmen die Abfallstoffe aus dem Blut auf und geben sie in die Kotblase.
Fliegt die Biene längere Zeit nicht und verbleibt sie im Bienenstock,
darf sie keinen Kot abgeben. Das Zusammenleben der vielen Bienen im Stock
erlaubt aus Hygienegründen kein Abkoten. Dies erklärt, warum
zum Beispiel im Winter die Kotblase den gesamten Hinterleib der Bienen
ausfüllen.
Die Bienen besitzen keinen geschlossenen
Blutkreislauf mit Venen und Arterien, sondern das Blut befindet sich im
gesamten inneren Bienenkörper und umfließt die Organe. Der Herzschlauch pumpt das Blut von hinten nach vorne direkt zum Gehirn.
Bauchseitig fließt das Blut wieder zurück, so dass das Blut
ständig in Bewegung ist. Bei den Bienen hat das Blut lediglich die
Aufgabe des Nährstofftransports.
Die Aufnahme von Sauerstoff erfolgt durch zehn paarweise angeordnete Atemlöcher am Hinterleib und an der Brust
(auch Stigmen, siehe äußerer Bau der
Honigbiene). Die Atemlöcher sind durch ein Röhrensystem aus Tracheen
mit den inneren Organen verbunden. Der Sauerstoff wird dabei direkt zugeführt.
Die Bienen können auch aktiv ausatmen, in dem sie ihren Hinterleib
zusammendrücken. Dies kann man an lebenden Insekten beobachten.
Bienen besitzen ein hoch entwickeltes System an Sinnesorganen. Die Sinnesorgane in Verbindung mit Nervensystem und Gehirn ermöglichen eine gute Orientierungs- und Bewegungsfähigkeit. Geschlechtsorgane sind nur bei der Königin und beim Drohn vorhanden. Arbeitsbienen sind weibliche Tiere, deren Eierstöcke nicht entwickelt sind. Von besonderer Bedeutung sind die Drüsen (siehe Bienenwesen).
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