Sinnesorgane
der Insekten
Die Insekten besitzen eine Reihe von Sinnesorganen,
die auf die jeweiligen Lebensweisen spezialisiert sind. Das behaarte Facettenauge setzt sich aus vielen Augenkeilen zusammen. Die Anzahl
der Augenkeile bestimmt die Sehschärfe. Bei den Honigbienen besitzt
eine Arbeiterin etwa 6300 Augenkeile, während eine Großlibelle
bis zu 30000 Augenkeile aufweisen kann. Neben den Facettenaugen kommen
bei den Honigbienen auch noch drei Punktaugen vor, die zur Messung der
Lichtintensität dienen. Manche Insekten sehen auch Farben, bei den
Honigbienen ist das Farbspektrum zum ultravioletten Licht hin verschoben.
Rot können die Bienen demnach nicht von anderen Farben unterscheiden.
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Honigbiene: Facetten-,
Punktaugen, Fühler |
Facettenauge im Querschnitt |
Der Geschmacksinn der Insekten sitzt oft wie bei den Bienen in den Mundwerkzeugen, gelegentlich
aber auch im Fuß, zum Beispiel bei Schmetterlingen oder bei der Stubenfliege.
Echte Gehörorgane sind nur bei wenigen
Insekten vorhanden. Bei den Heuschrecken ist das Hörorgan am Bein
in den Vorderschienen nahe beim Knie zu finden. Manche Insekten können
die Schallschwingungen auch mit ihren Haaren wahrnehmen. Die Stechmücke
kann das mit den Haaren ihrer Antennen.
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Honigbiene auf einer
Blüte |
Facetten- und Punktaugen der Stubenfliege |
Die Fühler dienen als Tast- und Riechorgan. Die geknieten Fühler der Honigbiene sind an ihren Endgliedern mit tausenden, teilweise spezialisierten
Sinneszellen ausgestattet. Dadurch findet die Arbeiterin ihre Blüte
und der Drohn die Königin. Die Fühler der Bienen vermitteln nicht
nur Informationen über Düfte, sondern auch Werte zur Feuchtigkeit,
Temperatur und zum Kohlenstoffdioxidgehalt der Luft.
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Borstenförmiger
Fühler der Grille |
Lamellenförmiger
Fühler des Maikäfers |
Die borstenförmigen
Fühler der Maulwurfsgrille sind in viele kleine Glieder unterteilt.
Der Maikäfer kann die Blätter seiner lamellenförmigen
Fühler durch Erhöhung des Blutdrucks spreizen. Diese Fühlerkeulen
sind besonders dicht mit Sinneszellen besetzt.
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Gekeulter Fühler
des Schwalbenschwanzes |
Gesägter Fühler
des Mondvogels |
Der Geruchsinn mancher Insektenarten ist
außergewöhnlich gut ausgeprägt. So können zum Beispiel die
Männchen von bestimmten Nachtfalterarten ihre Weibchen auf über
einen Kilometer Entfernung riechen. Die Fühler bei den Schmetterlingen
sind besonders vielfältig. Die gekeulten Fühler,
die bei vielen Käfern und Tagfaltern
vorkommen, besitzen verdickte Endglieder. Wenn jedes der Fühlerglieder
an der selben Seite einen Zahnfortsatz trägt, spricht man von einem gesägten Fühler.
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Gekämmter Fühler |
Gefiederter Fühler |
Bei einem gekämmten
Fühler sind die Zahnfortsätze besonders ausgeprägt.
Bei den gefiederten Fühlern stehen die
seitlich verlängerten Fortsätze der Fühler in zwei Reihen
gegenüber.
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Kopf eines Schmetterlings |
Schmetterlingsflügel
unter dem Mikroskop |
Farben sind bei den Schmetterlingen von
besonderer Bedeutung. Durch die Farben können sie sich untereinander
erkennen. Gelegentlich dienen sie aber auch als Schreck- oder Drohfärbung
für Fressfeinde. Die Schmetterlingsflügel zeigen unter dem Mikroskop
einen Lamellenbau mit Schuppen, die dachziegelartig angeordnet sind. Durch
den wechselnden Einfall von Licht entstehen bunte Schillerfarben. Oft kommen
die Schuppen der Schmetterlinge auch als Duftschuppen vor. Der Duft hat
die Aufgabe, Geschlechtspartner anzulocken. Manche Arten können die
Geschlechtspartner bis auf 10 Kilometer Entfernung riechen.
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