Archaeopteryx
Archaeopteryx von Meyer
bis 50 cm Flügelspannweite, max. 1 kg
Gattung mit mehreren Arten

Zuordnung

Nach einer Theorie gilt Archaeopteryx als (ausgestorbene) Urform der Vögel; nach einer anderen Theorie wird er den Deinonychosauriern zugeordnet.

Englisch: Archaeopteryx.
Französisch: Archaeopteryx.

Zeitliches Auftreten
Vor 152 bis 145 Millionen Jahren.

Nahrung
Wahrscheinlich kleine Reptilien und Insekten.

ArchaeopterixLupeArchaeopteryx an einem Baum.
QuastenflosserLupeBerliner Exemplar.
Merkmale
Evolution
Vergleiche
Grafiken
Beschreibung
Merkmale

Archaeopteryx lebte vor etwa 150 Millionen Jahren am Ende der Jurazeit. Er hatte die Dimensionen einer heutigen Rabenkrähe. Seine Flügelspannweite betrug etwa einen halben Meter, das Gewicht wird auf maximal ein halbes Kilogramm geschätzt. Archaeopteryx war der erste als Fossil gefundene Dinosaurier, der Federn besaß. Sein Armskelett war mit Krallen besetzt, er hatte im Vergleich zu den heutigen Vögeln auch keinen Hornschnabel. In den Kiefern waren noch Zähne vorhanden. Der Fuß war noch kein komplett entwickelter Vogelfuß, er hatte aber vier Zehen, von denen er die vierte Zehe drehen konnte. Dies ermöglichte ihm einen besseren Halt an Ästen und Baumstämmen.


Bedeutung in der Evolutionsgeschichte

Im Jahr 1860 entdeckte man in einem Steinbruch bei Solnhofen einen fossilen Abdruck mit einer Feder. Wenig später kam ein Skelett ohne Kopf hervor, das gleichzeitig Reptilien- und Vogelmerkmale aufwies. Das Britische Museum zahlte für diesen Fund mehr als 13000 Goldmark, heute befindet sich dieses „Londoner Exemplar“ im Natural History Museum. Der zweite Skelettfund in Eichstätt östlich von Solnhofen brachte im Jahr 1876 ein vollständig erhaltenes Skelett mit Kopf hervor. Dieses Fossil wurde als „Berliner Exemplar“ weltberühmt. Es gehört heute dem Naturkundemuseum in Berlin. Bis heute wurden nur wenige vollständige Archaeopteryx-Skelette gefunden. 

Das Vorhandensein eines Gabelbeins als Voraussetzung für Flügelhebemuskeln weist darauf hin, dass der Archaeopteryx fliegen konnte. Allerdings war sein Brustbein nur schwach ausgebildet. Bei den modernen Vögeln stabilisert das Brustbein den Flug. Die Flugfähigkeit war nicht besonders gut. Mit den Krallen seines Armskeletts hielt er sich an Ästen fest oder kletterte an Baumstämmen hoch. Durch Gleitflug konnte er eine begrenzte Strecke überwinden. Nach einer lange andauernden Untersuchung an versteinerten Federn kamen Forscher zum Schluss, dass das Federkleid des Archaeopteryx mit großer Wahrscheinlichkeit schwarz war. [Lit Carney/Vinther, u.a. 2012

Archaeopteryx gilt aufgrund seiner gleichzeitig vorliegenden Reptilien- und Vogelmerkmale als Übergangsform oder Brückenform zwischen den Reptilien und den Vögeln. Er ist in der Evolutionsforschung ein wichtiger Beweis für die Richtigkeit der Abstammungslehre. Die Vögel sind die einzigen noch lebenden, direkten Nachfahren der Dinosaurier!

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Vergleich mit Compsognathus und Vogel

Der kleine Dinosaurier Compsognathus lief aufrecht auf zwei Beinen. Mit dem Archaeopteryx, dem „Urvogel“, besitzt dieser einen gemeinsamen Vorfahren. Sein zierlicher Kopf und sein schlanker Hals sind aber schon typische Vogelmerkmale. Wie der Archaeopteryx hatte er einen langen Schwanz, ein mit Krallen besetztes Armskelett und Zähne. Betrachtet man ein Skelett eines modernen Vogels, zum Beispiel das einer Haustaube, ergeben sich weitere Hinweise, dass die Vögel mit den Dinosauriern verwandt sind. Die Dinosaurier besaßen in ihren Knochen Luftkanäle wie sie für die heutigen Vögel typisch sind. Und die heutigen Vögel fressen immer noch kleine Steinchen – wie die Pflanzenfresser der Dinosaurier – zum Zermahlen der Nahrung im Magen. Auch das groß ausgebildete Kleinhirn als Grundlage für eine gute Bewegungskoordination ist geblieben.


Grafiken

Bild vergrößern! ZoomKI-generiertes Modell als mögliche Variante (gif).
Bild vergrößern! ZoomCompsognathus: KI generiertes Modell (gif).
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