Gewöhnliche Zaunwinde  Fünfzählige Blüte Giftige Bestandteile! Heilpflanze
Calystegia sepium (L.) R. Br.
Juni bis September, 80 bis 300 cm
Windengewächse  Convolvulaceae

Standort 

Liebt eher feuchte Böden; Hecken, Zäune, Wegränder, Gärten, Büsche.

Lebensdauer
Ausdauernde Pflanze.

Verwechslung
Acker-Winde (weiße bis rosafarbene Trichterblüte ohne grüne Vorblätter).
Gewöhnliche ZaunwindeLupeTrichterartige Blüte und typische Blätter.
Gewöhnliche Zaunwinde: Blüte von der SeiteLupeBlüte mit zwei Vorblättern.
Merkmale
Besonderheiten
Verwendung
Verbreitung
Artenvergleich
Fotogalerie
Beschreibung
Merkmale

Die Gewöhnliche Zaunwinde hat wechselständig sitzende Blätter mit pfeil- bis herzförmiger Form. Die rein weiße Trichterblüte erreicht einen Durchmesser bis fünf Zentimeter und eine Länge von bis zu sieben Zentimeter. Unter dem Trichter sind außen zwei grüne Vorblätter, sowie kleine, gelbgrüne Kelchblätter vorhanden. Die fünf weißen Staubblätter sind kürzer als der Griffel mit den beiden keulenförmigen Narben. Aus dem oberständigen Fruchtknoten entsteht eine Kapselfrucht, die an ihren Längsrissen aufspringt. Sie enthält zwei bis vier eiförmige Samen.


Besonderheiten

Die Blüten der rankenden Zaunwinde zählen zu den größten Blüten der europäischen Blütenpflanzen. Sie sind auch nachts geöffnet. Sie schließen aber bei schlechtem Wetter oder bei Regen. Die Spross-Spitzen der Zaunwinde führen linksdrehende Suchbewegungen aus, eine Drehung benötigt etwa 100 Minuten. Der Nektar wird von fünf, den oberständigen Fruchtknoten umgebenden Nektarien abgesondert. Um daran zu gelangen, benötigt es einen sehr langen Rüssel. Dies gelingt dem Windenschwärmer, der im Sommer aus Südeuropa nach Mitteleuropa gelangt. Der Nachtfalter besitzt einen bis zu acht Zentimeter langen Rüssel. Die Bestäubung erfolgt auch durch Schwebfliegen und durch andere Nachtfalter. Die eiförmigen Samen werden durch den Wind aus der Trockenkapsel ausgeschüttelt und über das Regenwasser fortgeschwemmt. Die Samen überleben bis zu eineinhalb Jahre im Wasser. Eine vegetative Vermehrung ist über die Rhizome möglich.


Toxikologie

Die Zaunwinde wurde früher in der Volksmedizin als Abführmittel eingesetzt. Die Pflanze enthält in allen Teilen Tropanalkaloide, die toxisch wirken.


Verbreitung und Gefährdung

Die Pflanze ist weit verbreitet, ihr Bestand ist nicht gefährdet. Für manchen Gärtner ist sie ein lästiges Unkraut, da sie sich exzessiv vermehren kann.


Vergleich mit anderen Arten

Markantes Merkmal sind die beiden grünen Vorblätter an der reinweißen Trichterblüte, die bei der Acker-Winde fehlen. Die Zaunwinde ist ein Vertreter aus der Gattung der Zaunwinden, die Acker-Winde zählt zur Gattung der Winden. Aus diesem Grund wird bei der Acker-Winde ein Bindestrich geschrieben.



Fotos zur Zaunwinde

Bild vergrößern!ZoomZaunwinde an einem Zaun: Blütentrichter und Blätter.
Bild vergrößern!ZoomFünf Staubblätter, Griffel mit zwei keulenförmigen Narben.
Bild vergrößern!ZoomEine Zaunwinde hat eine andere Pflanze fest im Griff.
Bild vergrößern!ZoomKapselfrüchte mit Rest des vertrockneten Griffels.
Bild vergrößern!ZoomVorblätter und Kelchblätter: Frucht nicht sichtbar.
Bild vergrößern!ZoomFrucht sichtbar: Vorblätter entfernt, Kelchblätter herabgebogen.
Bild vergrößern!ZoomHülle der Frucht entfernt: zwei unreife Samen werden sichtbar.
Bild vergrößern!ZoomQuerschnitt durch die unreife Kapselfrucht.
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