Merkmale
Die Blütenpflanze hat unpaarig gefiederte Blätter. Es sind pro Blatt 5 bis 15 Fiederpaare mit gestielten, ei-lanzettlichen, grob gezähnten Blättchen vorhanden. Auf der Unterseite sind die grünen Blätter graugrün. Die winzigen Blüten bilden einen kugeligen bis leicht eiförmigen, knopfartigen Blütenstand. Die Blütenknöpfchen erreichen einen bis drei Zentimeter Länge. Oben befinden sich die weiblichen Blüten, mit jeweils zwei Griffeln und roten, pinselförmigen Narben. Die weiblichen Blüten reifen zuerst. In der Mitte sind auch zwittrige Blüten vorhanden. Weiter unten sitzen die männlichen Blüten, die an den gelbgrünen herabhängenden Staubblättern zu erkennen sind. Die Blüten haben keine Kronblätter, sondern nur einen grünen bis rötlichen Kelch. Als Früchte bilden sich verrunzelte Nüsse, die mit dem Blütenbecher fest verbunden sind. Das System ist ein Flug- und Schwimmapparat zugleich.
Besonderheiten
Dadurch, dass die weiblichen Blüten oben im Knöpfchen angeordnet sind und diese zuerst reifen, wird Selbstbestäubung vermieden und Fremdbestäubung über den Wind gefördert. Die herabhängenden Staubblätter werden vom Wind gut durchgeschüttelt, so dass sie leicht den Pollen abgeben. Die Bienen als Pollensammlerinnen bestäuben ebenfalls die Blüten. Durch unterirdische Rhizome ist eine vegetative Vermehrung möglich.
Verwendung
Die Pflanze wurde früher als Salat- und Gewürzpflanze verwendet. Der Wurzelstock enthält Gerbstoffe, er wurde früher wie der Große Wiesenknopf in der Volksmedizin bei Durchfall und zum Blutstillen bei Monatsblutungen eingesetzt. Der wissenschaftliche Gattungsname Sanguisorba ist aus den lateinischen Wörtern sanguis („Blut“) und sorbere („aufsaugen“) abgeleitet.
Verbreitung und Gefährdung
Kleiner Wiesenknopf ist eine sehr häufige Pflanze auf Halbtrockenrasen und Wiesen im Frühjahr. Der Bestand ist nicht gefährdet.
Vergleich mit anderen Arten
Kleiner Wiesenknopf wächst auf Halbtrockenrasen und Magerweisen im Unterland, im Gebirge erreicht er nur Höhenlagen bis 1200 Höhenmeter. Darüber findet man nur noch Großer Wiesenknopf, der auch auf feuchten Bergwiesen und in Moorlandschaften zu finden ist. Diese Pflanze ist insgesamt größer und besitzt zwittrige Blüten mit dunkelroten Kelchblättern, es sind vier dunkelrote Staubblätter und ein Griffel mit kopfiger Narbe vorhanden.
Fotos