Kleiner Wiesenknopf  Heilpflanze 
Sanguisorba minor Scop.
Mai bis Juli, 10 bis 60 cm
Rosengewächse  Rosaceae

Standort 

Sonnige Magerrasen und Halbtrockenrasen; Wiesen, Weiden, Wegränder.

Lebensdauer
Ausdauernde Pflanze.

Verwechslung
Großer Wiesenknopf (größere Pflanze, Blütenknöpfchen zwittrig, einheitlich dunkelrot).
Kleiner WiesenknopfLupeBlütenstände in verschiedenen Stadien.
Kleiner Wiesenknopf: BlattLupeGefiedertes Blatt.
Merkmale
Besonderheiten
Verwendung
Verbreitung
Artenvergleich
Fotogalerie
Beschreibung
Merkmale

Die Blütenpflanze hat unpaarig gefiederte Blätter. Es sind pro Blatt 5 bis 15 Fiederpaare mit gestielten, ei-lanzettlichen, grob gezähnten Blättchen vorhanden. Auf der Unterseite sind die grünen Blätter graugrün. Die winzigen Blüten bilden einen kugeligen bis leicht eiförmigen, knopfartigen Blütenstand. Die Blütenknöpfchen erreichen einen bis drei Zentimeter Länge. Oben befinden sich die weiblichen Blüten, mit jeweils zwei Griffeln und roten, pinselförmigen Narben. Die weiblichen Blüten reifen zuerst. In der Mitte sind auch zwittrige Blüten vorhanden. Weiter unten sitzen die männlichen Blüten, die an den gelbgrünen herabhängenden Staubblättern zu erkennen sind. Die Blüten haben keine Kronblätter, sondern nur einen grünen bis rötlichen Kelch. Als Früchte bilden sich verrunzelte Nüsse, die mit dem Blütenbecher fest verbunden sind. Das System ist ein Flug- und Schwimmapparat zugleich.


Besonderheiten

Dadurch, dass die weiblichen Blüten oben im Knöpfchen angeordnet sind und diese zuerst reifen, wird Selbstbestäubung vermieden und Fremdbestäubung über den Wind gefördert. Die herabhängenden Staubblätter werden vom Wind gut durchgeschüttelt, so dass sie leicht den Pollen abgeben. Die Bienen als Pollensammlerinnen bestäuben ebenfalls die Blüten. Durch unterirdische Rhizome ist eine vegetative Vermehrung möglich.


Verwendung

Die Pflanze wurde früher als Salat- und Gewürzpflanze verwendet. Der Wurzelstock enthält Gerbstoffe, er wurde früher wie der Große Wiesenknopf in der Volksmedizin bei Durchfall und zum Blutstillen bei Monatsblutungen eingesetzt. Der wissenschaftliche Gattungsname Sanguisorba ist aus den lateinischen Wörtern sanguis („Blut“) und sorbere („aufsaugen“) abgeleitet.


Verbreitung und Gefährdung

Kleiner Wiesenknopf ist eine sehr häufige Pflanze auf Halbtrockenrasen und Wiesen im Frühjahr. Der Bestand ist nicht gefährdet.


Vergleich mit anderen Arten

Kleiner Wiesenknopf wächst auf Halbtrockenrasen und Magerweisen im Unterland, im Gebirge erreicht er nur Höhenlagen bis 1200 Höhenmeter. Darüber findet man nur noch Großer Wiesenknopf, der auch auf feuchten Bergwiesen und in Moorlandschaften zu finden ist. Diese Pflanze ist insgesamt größer und besitzt zwittrige Blüten mit dunkelroten Kelchblättern, es sind vier dunkelrote Staubblätter und ein Griffel mit kopfiger Narbe vorhanden.



Fotos

Bild vergrößern! ZoomKleiner Wiesenknopf: Knopfartige Blütenstände.
Bild vergrößern! ZoomBlütenstand mit weiblichen Blüten und männlichen Blüten.
Bild vergrößern! ZoomDie Staubblätter mit den Staubbeuteln hängen herab.
Bild vergrößern! ZoomDrei weibliche Blüten des Kleinen Wiesenknopfs.
Bild vergrößern! ZoomWeibliche Blüte mit pinselförmigen Narben.
Bild vergrößern! ZoomStaubblätter mit gelblichen Staubbeuteln.
Bild vergrößern! ZoomHier ist die Phase der eher rein männlichen Blüten erreicht.
Bild vergrößern! ZoomNoch unreifer und reifer Fruchtstand (rechts).
Bild vergrößern! ZoomDie Nüsse entwickeln sich oben, wo die weiblichen Blüten sind.
Bild vergrößern! ZoomAbgefallene Nüsse des Kleinen Wiesenknopfs.
© Thomas Seilnacht / Handbuch / Lizenz / Impressum / Datenschutz / Literaturquellen