Taubenkropf-Leimkraut  Fünfzählige Blüte
Silene vulgaris (Moench) Garcke
Mai bis September, 20 bis 50 cm
Nelkengewächse  Caryophyllaceae

Standort 

Liebt trockene, wechselfeuchte Böden mit Kalk und sonnige Standorte; Magerwiesen, Steinbrüche, Schotterhalden, Wegränder.

Lebensdauer
Ausdauernde Pflanze.

Verwechslung
Nickendes Leimkraut (ohne aufgeblasene Kelchröhre).
Taubenkropf-LeimkrautLupeTaubenkropf: Stängelblätter und Blüten.
Taubenkropf-LeimkrautLupeZwittrige Blüte.
Merkmale
Besonderheiten
Verwendung
Verbreitung
Artenvergleich
Fotogalerie
Beschreibung
Merkmale

Das Taubenkropf-Leimkraut wird auch Aufgeblasenes Leimkraut oder einfach auch nur Taubenkropf genannt. Die aufgeblasene Kelchröhre erinnert an einen Taubenkropf. Jede Pflanze hat einen aufrecht stehenden, nicht behaarten Stängel, der weiter oben verzweigt ist. Die Blätter sind breit lanzettlich und am Ende zugespitzt. Es gibt Grundblätter und gegenständige Stängelblätter. Die nickenden Blüten bilden einen gabeligen Blütenstand. Sie haben eine aufgeblasene, weiße oder hellrosafarbener Kelchröhre mit fünf Zipfeln, die Kelchröhre ist 12 bis 18 Millimeter lang, sie ist netzadrig und hat 20 rötliche Nerven. Die fünf weißen Kronblätter sind tief eingeschnitten. Bei den zwittrigen Blüten sind ein Fruchtknoten mit drei langen Griffeln, sowie zehn Staubblätter vorhanden. Im aufgeblasenen Kelch entsteht eine kugelige Kapselfrucht mit sechs Zähnchen. Die Frucht enthält zahlreiche Samen mit leicht stacheligen Höckern.


Besonderheiten

Die Blüten des Taubenkropf-Leimkrauts sind weiblich, männlich oder zwittrig. Bei den weiblichen Blüten ragen die drei Griffel heraus, bei den männlichen Blüten sind es die zehn Staubblätter. Bei den zwittrigen Blüten zeigen sich Griffel und Staubblätter. Es gibt auch zwittrige Blüten, bei denen das Weibliche oder das Männliche dominiert. Die rein weiblichen Blüten sind eher selten. Die Bestäubung erfolgt durch Bienen oder Nachtfalter. Die Blüte sondert in der Nacht einen Duft aus, der die Nachtfalter anlockt, die mit ihren langen Rüsseln an den Nektar tief in der Blüte gelangen. Bei den zwittrigen Blüten findet auch Selbstbestäubung statt. Die Kapselfrucht öffnet über die sechs Zähnchen. Die Samen werden über den Wind oder auch beim Fressen durch Weidevieh über die Darmausscheidung verbreitet.



Verwendung

Am Mittelmeer werden die Blätter und die jungen Sprosse als Gemüse oder im Salat verwendet. Das Taubenkropf-Leimkraut wird in Wildpflanzengärten oder als Bepflanzung für Straßen- und Wegränder kultiviert.


Verbreitung und Gefährdung

Die Pflanze ist weit verbreitet, ihr Bestand ist nicht gefährdet. In den Alpen findet man sie bis auf 2000 Höhenmeter.


Vergleich mit anderen Arten

Das Taubenkropf-Leimkraut ist eigentlich unverwechselbar. Nickendes Leimkraut ist ähnlich, es hat aber keine aufgeblasene Kelchröhre, diese ist nicht netzadrig und hat nur 10 Nerven.



Fotos zum Taubenkropf-Leimkraut

Bild vergrößern! ZoomTaubenkropf-Leimkraut: Pflanzengruppe mit Blätter.
Bild vergrößern! ZoomMännlich dominierte Blüten von vorne mit Staubblättern.
Bild vergrößern! ZoomWeiblich dominierte Blüte von der Seite.
Bild vergrößern! ZoomGeöffnete Blüte mit Fruchtknoten und drei Griffeln.
Bild vergrößern! ZoomTaubenkropf-Leimkraut: noch nicht ganz reife Kapselfrucht.
Bild vergrößern! ZoomGeöffnete Kapselfrucht mit schon reifen Samen.
Bild vergrößern! ZoomTaubenkropf-Leimkraut: Samen mit stacheligen Höckern.
Bild vergrößern! ZoomDie Höcker stehen in Reihen nebeneinander.
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