Nickendes Leimkraut  Fünfzählige Blüte
Silene nutans L.
Mai bis August, 30 bis 50 cm
Nelkengewächse  Caryophyllaceae

Standort 

Liebt steinige, sandige Böden mit Kalk; Magerrasen, Felsen, lichte Wälder, Waldränder, Wegränder, Heiden.

Lebensdauer
Ausdauernde Pflanze.

Verwechslung
Taubenkropf-Leimkraut (Kelchröhre aufgeblasen, netzadrig, 20nervig); andere Leimkraut-Arten, zum Beispiel Walliser Leimkraut (nur 1 bis maximal 3 größere Blüten pro Stängel).
Nickendes LeimkrautLupeNickendes Leimkraut: Blüten am Tag.
Nickendes LeimkrautLupeBlütenstand.
Merkmale
Besonderheiten
Verwendung
Verbreitung
Artenvergleich
Fotogalerie
Beschreibung
Merkmale

Der aufrecht stehende Stängel ist oben drüsig-klebrig behaart, er fühlt sich klebrig an. Die Grundblätter bilden eine Rosette. Die gegenständig stehenden Stängelblätter haben eine lanzettlich-spatelige Form, sie sind mit weichen Haaren versehen. Die Blüten sitzen einheitswendig, leicht nickend oder hängend und mindestens zu dritt oder mehr am Stängel. Die Kelchröhre wird bis zu 1,5 Zentimeter lang, sie ist drüsig behaart und mit zehn Nerven versehen. Die fünf weißen bis lachsfarbenen Kronblätter sind tief zweispaltig geschlitzt. Sie sind mit einem ein bis drei Millimeter breiten Nebenkrönchen versehen. Jede Blüte besitzt drei aus der Blüte herausragende Griffel und zehn Staubblätter, die in zwei Reihen angeordnet sind. Es entsteht eine Kapselfrucht mit sechs Zähnchen und zahlreichen gehöckerten Samen.


Besonderheiten

Das Drüsensekret am Stängel verhindert, dass kleine Insekten zu den Blüten hinaufkriechen können. Die Blüten sondern in der Nacht einen Hyazinthenduft aus, der Nachtfalter wie die Eulenfalter anlockt. Diese gelangen mit ihren langen Rüsseln an den Nektar in der Blüte. Der Eulenfalter legt auch seine Eier in die Blüte. Tagsüber sind die Kronblätter eingerollt. Die Kapselfrucht öffnet über die sechs Zähnchen. Die Samen werden über den Wind oder auch beim Fressen durch Weidevieh über die Darmausscheidung verbreitet.


Verwendung

Das Nickende Leimkraut wird gelegentlich in Wildpflanzengärten oder als Bepflanzung für Straßenböschungen und Wegränder kultiviert.


Verbreitung und Gefährdung

Die Pflanze wächst im Flachland und im Gebirge, ihr Bestand ist nicht gefährdet. In den Alpen findet man sie bis auf 2500 Höhenmeter.


Vergleich mit anderen Arten

Das Taubenkropf-Leimkraut hat eine aufgeblasene Kelchröhre. Diese ist netzadrig und ist mit 20 rötlichen Nerven versehen. Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche andere Leimkraut-Arten und auch Unterarten. Beim Walliser Leimkraut Silene vallesia L. sitzen zum Beispiel nur eine bis drei Blüten auf einem Stängel, dafür sind sie deutlich größer. Diese Art kommt aber in der Schweiz nur im Kanton Wallis an einzelnen Standorten vor.



Fotos zum Nickenden Leimkraut

Bild vergrößern! ZoomNickendes Leimkraut: Blüte in der Nacht von der Seite.
Bild vergrößern! ZoomNickendes Leimkraut: Stängelblätter.
Bild vergrößern! ZoomDrüsenhaare auf Blütenkelch und Stängel.
Bild vergrößern! ZoomStängel mit Drüsenhaaren in starker Vergröerung.
Bild vergrößern! ZoomKapselfrüchte in verschiedenen Reifestadien.
Bild vergrößern! ZoomReife Kapselfrucht mit sechs Zähhnchen.
Bild vergrößern! ZoomGeöffnete Kapselfrucht mit reifen Samen.
Bild vergrößern! ZoomDie gehöckerten Samen stehen in Reihen nebeneinander.
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