Honigklee, Gelber Steinklee Symmetrische Blüte Giftige Bestandteile! Heilpflanze
Melilotus officinalis Lam.
Juni bis September, 30 bis 120 cm
Hülsenfrüchtler  Fabaceae

Standort 

Liebt trockene Flächen und viel Sonne; Wege, Bahndämme, Steinbrüche, Schuttplätze.

Lebensdauer
Zweijährige Pflanze.

Verwechslung
Hoher Steinklee (Schiffchen, Fahne und Flügel gleich lang, Frucht anfangs anliegend behaart); Weißer Steinklee (weiß blühend, runde Blättchen).
HonigkleeLupeBlütenstände und Blätter.
Honigklee: BlattLupeGestieltes Blatt.
Merkmale
Besonderheiten
Verwendung
Verbreitung
Artenvergleich
Fotogalerie
Beschreibung
Merkmale

Der Stängel steht aufrecht und ist verzweigt. Die Blätter sind dreizählig, die gestielten Teilblätter haben eine länglich-ovale Form und paarige Seitennerven, der Blattrand ist gezähnt. Die langtraubigen Blütenstände bestehen aus 30 bis 70 gelben Schmetterlingsblüten. Diese duften nach Honig. Fahne und Flügel sind deutlich länger als das Schiffchen. Es ist mit den Flügeln verwachsen. Es bildet sich eine eiförmige, kahle Frucht mit undeutlichen Querrippen. Sie wird drei bis fünf Millimeter lang und stellt eine Übergangsform zwischen Nuss und Hülsenfrucht dar. Sie enthält in der Regel einen Samen, manchmal auch zwei.


Besonderheiten

Der Honigklee zählt zur Familie der Hülsenfrüchtler und ist dort der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler zugeordnet. Der Honigduft lockt Bienen, Hummeln und Schwebfliegen an. Die Insekten erhalten viel Nektar. Die Gelbfärbung der Blüten wird durch Carotine verursacht. Die Teilblätter klappen mit Hilfe ihrer Blattgelenke in der Nacht zusammen. Die Früchte werden über den Wind oder durch den Menschen verbreitet. Die getrocknete Pflanze riecht beim Zerreiben aufgrund des Cumarin-Gehalts würzig-heuartig nach Waldmeister. An den Wurzeln befinden sich Knöllchen, die durch Stickstoff bindende Bakterien verursacht werden.


Verwendung und Toxikologie

Der Honigklee ist eine alte Heilpflanze gegen Blutergüsse, Ödeme und Venenerkrankungen. Benutzt werden die Blätter und die blühenden Triebe in einem Aufguss. Die jungen Blätter dienten früher als Zusatz für Salat, die ganze Pflanze als Aromastoff für Süßspeisen oder Likör. Allerdings ist zu beachten, dass die Pflanze das Alkaloid Cumarin enthält, das die Leber und die Nieren schädigen kann und auch im Verdacht steht, Krebs zu erzeugen. Daher ist Vorsicht geboten. Das getrocknete Kraut in Duftkissen soll Motten vertreiben. Die cumarinfreie Sorte wäre ein geeignetes Futter im Heu für Weidevieh. Die Wurzel kann bis einen Meter tief in den Boden reichen. Daher dient der Gelbe Steinklee zur Befestigung von Böschungen und Schutthängen.


Verbreitung und Gefährdung

Die Pflanze ist weit verbreitet, ihr Bestand ist nicht gefährdet. Sie profitiert von der Kultivierung durch den Menschen.


Fotos zum Honigklee

Bild vergrößern! ZoomHonigklee: Typischer Habitus der Pflanze.
Bild vergrößern! ZoomHonigklee: Blütenstände auf Verzweigungen.
Bild vergrößern! ZoomHonigklee: Langtraubiger Blütenstand mit Blatt.
Bild vergrößern! ZoomDas Schiffchen ist kürzer als die Fahne und die Flügel.
Bild vergrößern! ZoomHonigklee: eiförmige Früchte mit Überresten des Griffels.
Bild vergrößern! ZoomIn den Früchten befindet sich meist ein einziger Samen.
Bild vergrößern! ZoomDie Samen sehen fast aus wie kleine Kartoffeln.


Vergleich mit anderen Arten

Hoher Steinklee Melilotus altissimus Thuill. blüht ebenfalls gelb, bei ihm sind Schiffchen, Fahne und Flügel ungefähr gleich lang. Die Frucht ist anfangs anliegend behaart, später kahler. Weißer Steinklee Melilotus albus Medik. blüht weiß, die Fahne ist länger als die Flügel und das Schiffchen. Er bildet eine eiförmige Frucht, die netzartig gerippt ist.


Fotos zu den vergleichenden Arten

Bild vergrößern! ZoomHoher Steinklee: Schiffchen, Fahne, Flügel gleich lang.
Bild vergrößern! ZoomWeißer Steinklee: Blüten weiß, Fahne länger.
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