Merkmale
Die Acker-Kratzdistel hat einen Stängel ohne Stacheln. Die Blattform ist gebuchtet, der Blattrand ist gezähnt mit einer stacheligen Bewimperung versehen, auf der Oberseite haben die Blätter keine Stacheln. Die Blütenkörbchen stehen im Blütenstand in einer doldigen Rispe. Die Körbchen sind relativ klein, sie erreichen nur einen Zentimeter Durchmesser. Die Pflanze ist überwiegend zweihäusig, es kommen aber auch zwittrige Blüten vor. Die männlichen Pflanzen können bis zu 100 männliche, violette bis violettrote Röhrenblüten enthalten. Bei den rein weiblichen Pflanzen sind die Blütenkörbchen kleiner. Als Früchte bilden sich Achänen mit gefiederten Pappushaaren.
Besonderheiten
Die Blüten werden gerne von Schmetterlingen und auch von anderen Insekten besucht, die in der Kronröhre reichlich Nektar finden. Die Achänen mit der Haarkrone können als Schirmchenflieger mehrere Kilometer weit fliegen. Die Acker-Kratzdistel kann sich auch vegetativ aus Wurzelsprossen vermehren. Dadurch wird eine schnelle Verbreitung ermöglicht. Die Wurzeln können mehr als zwei Meter tief reichen. Gallen am Stängel werden durch die Distelbohrfliege verursacht.
Verwendung
Die jungen Wurzeln werden als Wildgemüse verzehrt. Früher verwendete man die getrockneten und gemahlenen Wurzeln als Mehlersatz. Aus den gekochten Blütenkörbchen lässt sich ein Saft auspressen, der zu einem rosaroten, süßlich schmeckenden Gelee verdickt wird.
Verbreitung und Gefährdung
Die Pflanze ist weit verbreitet, ihr Bestand ist nicht gefährdet. In den Alpen erreicht sie Höhenlagen von bis zu 2000 Höhenmeter.
Fotos zur Acker-Kratzdistel
Vergleich mit anderen Arten
Die Gewöhnliche Kratzdistel hat ein deutlich größeres Blütenkörbchen, pro Stängel ist oft nur eines vorhanden, manchmal auch zwei oder drei. Bei der Sumpf-Kratzdistel Cirsium palustre (L.) Scop. laufen am Stängel auf der gesamten Länge stachelige Blattränder herab. Bei den Kratzdisteln der Gattung Cirsium sind die Federschweife der Achänen gefiedert. Bei den Disteln (exakt: Ringdisteln) der Gattung Carduus sind die Pappushaare nicht gefiedert. An diesem kleinen Merkmal kann man die beiden Pflanzengattungen unterscheiden. Die Kletten-Distel kommt in viel höheren Lagen vor.
Fotos zu den vergleichenden Arten