Spitz-Wegerich, Plantago lanceolata
Wegerichgewächse, Mai - Oktober, 5 - 60 cm
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Standort   Wiesen, Weiden, Wegränder, Schuttplätze; liebt nährstoffreiche, sandige Lehmböden
Wirkstoffe  Schleimstoffe (Arabinogalactan, u.a.), Iridoidglycoside (Aucubin, Catalpol), Phenylethanoide, Chlorogensäure, Aesculetin, Flavonoide, Bitter- und Gerbstoffe, Mineralstoffe
Droge  Kraut Plantaginis lanceolatae hebra
Merkmale
  Wurzel weit verzweigt und tief; Stängel lang, blattlos; Blätter schmal lanzettlich, alle grundständig, aufgerichtet in Rosette stehend (vgl. Breit-Wegerich mit breiten Blättern); Blütenähre rundlich bis walzenförmig mit kleinen, zwittrigen Blüten

Geschichte
Die Heilwirkung der Pflanze war bereits den Germanen und den alten Griechen bekannt. Während des gesamten Mittelalters war der Spitz-Wegerich eine wohlbekannte Heilpflanze. Man schrieb ihr auch Zauberkräfte zu, so sollte die Pflanze von Liebeszaubern befreien. Im Volksgebrauch wurde die Pflanze oft bei Fußkrankheiten in die Schuhe oder zwischen die Zehen gelegt. Man legte bei Bienen- und Wespenstichen Spitzwegerichblätter auf. Auch bei Skorpionstichen und bei Bissen wilder Tiere kam die Pflanze zum Einsatz.

Heilwirkung
Heute wird die Droge bei Entzündungen der oberen Atemwege und im Mund- und Rachenraum verschrieben. Die Schleimstoffe der Droge legen sich über die Schleimhäute und schützen so vor weiteren Reizwirkungen. Daher wirkt der Spitz-Wegerich besonders auch bei Husten. Die Droge enthält Inhaltsstoffe mit blutstillender und antibiotischer Wirkung. Äußerlich eignet sich Spitzwegerichsaft oder die zerdrückten Blätter für Umschläge bei schlecht heilenden Wunden.

Anwendung
Die Blätter werden während der Blütezeit gesammelt und in der Sonne getrocknet. Zwei Teelöffel der Droge werden mit einer Teetasse kochendem Wasser übergossen und nach zehn Minuten abgesiebt. Aus einer Abkochung der Blätterdroge lässt sich mit Honig ein Sirup herstellen.

Copyright: Thomas Seilnacht