Geschichte
Die Zwiebel des Knoblauchs wird seit mehr als 5000 Jahren benutzt und zählt zu den ältesten bekannten Heilmitteln. Die Ägypter, Phönizier, Griechen, Römer und Germanen benutzten den Knoblauch als Arznei oder als Gewürz in Nahrungsmitteln. Bei den Ägyptern wurde der Knoblauch verehrt, der Pharao Cheops ließ in die große Pyramide sogar eine Knoblauchzehe einmauern. Die Körperhöhlen der Mumien wurden mit Knoblauch gefüllt, da dieser die Fäulnis verhinderte. Lauchgewächse wie Knoblauch und Zwiebeln gehörten zur täglichen Essensration bei den Arbeitern während dem Bau der Pyramide. Der griechische Arzt Dioskurides beschreibt die Wirkung von Knoblauch als harntreibendes Mittel, als Arznei gegen Würmer und gegen Zahnschmerzen.
Schon zu Zeiten Karl des Großen (747-814) galt der Knoblauch als Allerheilmittel des Landvolkes. Im Mittelalter sah man in ihm ein Abwehrmittel gegen böse Dämonen und Hexen. Manche glaubten sogar, dass er vor der Pest schütze. Vampire mögen angeblich keinen Knoblauch.
Heilwirkung
Die heilende Wirkung des Knoblauchs ist heute medizinisch belegt und sehr vielfältig. Knoblauch wird bei Infektionen aller Art eingesetzt, beispielsweise bei bakteriell verursachten Darminfektionen oder als Mittel gegen Wurmbefall. Ferner wirkt er cholesterinsenkend, günstig für das Blutgerinnungssystem, blutdrucksenkend und durchblutungsfördernd. Alliin-Molekül Die Wirkungen sind auf die Abbauprodukte des Alliins zurückzuführen. Das Enzym Alliinase baut dieses zu Allicin um, aus dem sich wiederum andere schwefelhaltige Verbindungen wie Vinyldithiin, Methylallyltrisulfid oder Ajoene bilden. Diese Abbauprodukte wirken gegen Arteriosklerose, sie sind durchblutungsfördernd und töten Mikroorganismen ab.
Alliin-Molekül
Anwendung
Zur Anwendung gelangen frische und getrocknete Zwiebeln, die das alliinhaltige Knoblauchöl enthalten. Beim Zerkleinern der Zwiebel wird das Alliin durch Enzymreaktionen zu Allicin mit dem typischen Geruch abgebaut. Käufliche Knoblauchpräparate oder Pillen sind weniger wirksam als frisches Material. Zur Therapie wird die Einnahme von mindestens drei Gramm an frischen Knoblauchzehen empfohlen.