Gänse-Fingerkraut, Potentilla anserina
Rosengewächse, Mai - August, 20 - 80 cm
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Standort   Wegränder, Äcker, Gänseweiden; liebt nährstoffreiche, eher feuchte Böden
Wirkstoffe  Gerbstoffe (Ellagtannine, Gallotannine), Tormentosid, Flavonoide, Phenolcarbonsäuren, Phytosterole, Cumarine, Anthocyanidine
Droge  Kraut Potentillae anserinae herba
Merkmale
  Wurzelstock verzweigt mit Ausläufern; Stängel kriechend; Blätter grundständig in Rosette, unpaarig gefiedert und scharf gesägt; Blüten gelb, fünf Blütenblätter, nur bei Sonne voll geöffnet

Geschichte
Das Gänse-Fingerkraut wird in der Antike nicht erwähnt, da es in Südeuropa nicht vorkommt. In Skandinavien verwendete man den Wurzelstock als Nahrung für Notzeiten. Im 16. Jahrhundert beschrieben Hieronymus Bock und Matthiolus die Pflanze, die im Volksmund unter dem Namen "Gänserich" bekannt war. Das lateinische Artname leitet sich von anser (Gans) ab. Dies weist darauf hin, dass die Pflanze auf Gänseweiden vorkommt.

Das Gänsefingerkraut wurde bei Nasenbluten, Blutungen, Entzündungen an der Mundschleimhaut und am Zahnfleisch, sowie bei Durchfall eingesetzt. In der Volksheilkunde diente das "Krampfkraut" auch zur Behandlung von Wadenkrämpfen.

Heilwirkung
Die enthaltenen Gerbstoffe wie die Ellagtannine oder die Gallotannine wirken stark adstringierend (blutstillend). Dieser Effekt ist bei bestimmten Durchfallerkrankungen oder bei Entzündungen der Mund- oder Rachenschleimhaut von Nutzen.

Anwendung
Das Kraut wird im Frühsommer gesammelt und im Schatten getrocknet. Zur Herstellung eines Teeaufgusses werden drei Teelöffel der Droge mit kochendem Wasser aufgebrüht. Nach zehn Minuten entfernt man das Pflanzenmaterial durch Absieben.

Copyright: Thomas Seilnacht