Berberitze, Sauerdorn, Berberis vulgaris
Hahnenfußgewächse, April - Juni, bis 3 m

Bild vergrößern!Bild vergrößern!Giftpflanze

Vorkommen  Mittel- und Südeuropa bis zum Kaukasus
Wirkstoffe  Pflanze und Wurzel: Alkaloid Berberin; Beeren wenig giftig
Merkmale  Strauch; Zweige mit einteiligen oder mehrteiligen Dornen; Blätter verkehrt eiförmig mit stacheligem, fein gezähntem Rand; Blüten hellgelb hängend in Trauben; rote Beerenfrüchte

Botanik
Die Berberitze ist ein Strauch, der an Waldrändern oder in Gebüschen auf nährstoffreichem Boden vorkommt. Die abwärts gerichteten Blüten sind vor dem Regen geschützt. Sie bieten Nektar für Insekten aller Art. Dabei wird der Kopf des Insekts mit Pollenstaub benetzt. Die Beeren werden von Vögeln gefressen, so wird der Samen verbreitet. Die Dornen schützen vor Verbiss.

Geschichte
Im alten Ägypten setzte man die Beeren zusammen mit Fenchelsamen als Heilmittel gegen Fieber ein. Plinius empfiehlt die getrockneten Beeren in Wein als Mittel gegen Durchfall. In Europa verwendete man die "Sauerdornbeeren" als Gewürz. Die Berberitze wurde früher als Färberpflanze eingesetzt. Die Wurzel und die innere Stammrinde dienten zum Gelbfärben von Stoffen und Holz. Die ganze Pflanze ist mit Ausnahme der Beeren giftig. Insbesondere die Wurzeln enthalten die Alkaloide Berberin und Berbamin.

Akute Vergiftung und Gegenmaßnahmen
Die Vergiftung äußert sich in Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Der Arzt kann medizinische Kohle geben oder das Erbrechen auslösen. Vergiftungen durch Beeren sind nicht bekannt.

Hinweis: Die dargestellten Notfallmaßnahmen stellen keine Handlungsempfehlungen für medizinische Fachkreise dar, da die vorliegende Publikation zum Einsatz im Biologieunterricht gedacht ist.

Copyright: Thomas Seilnacht