Merkmale
Der Winterling hat einen relativ dicken Stängel, darauf sitzt eine endständige, gelbe Blüte. Die drei grünen Hochblätter umgeben die Blüte sternenartig, sie schützen diese vor der Kälte. Sie sind handförmig und tief geschlitzt. Die geöffnete Blüte erreicht zwei bis drei Zentimeter Durchmesser. Sie hat in der Regel sechs Blumenblätter (auch fünf bis acht sind möglich) und ungefähr 20 bis 30 Staubblätter. Dazwischen befinden sich sechs tütenartige Honigblätter, die Nektar produzieren. Die grundständigen, grünen Laubblätter sind erst nach der Blütezeit sichtbar. Meist entwickeln sich pro Stängel nur ein oder zwei vielspaltige Laubblätter mit langen Stielen. Als Frucht bilden sich vier bis acht Balgfrüchte, die hellgelbe bis hellbraune Samen enthalten.
Besonderheiten
Der Winterling ist eine der ersten Pflanzen im Jahr, die schon im Februar an warmen Tagen aufgrund ihres Duftes von Insekten angeflogen wird. Die Bestäubung erfolgt durch Bienen, Hummeln oder Fliegen, aber nur die langrüsseligen Hummeln gelangen an den Nektar. Wenn es kälter wird oder regnet, werden die Blüten geschlossen, so dass sie wie ein gelber Knopf aussehen, der von den grünen Hochblättern umgeben ist. Fallen Regentropfen auf eine geöffnete Balgfrucht, wird sie aufgrund der elastischen Aufhängung leicht nach unten gedrückt und schnellt dann wieder nach oben. Dadurch werden die Samen herausgeschleudert, sie können dabei bis zu einem halben Meter weit geworfen werden. Sie werden durch Schwemmwasser und auch durch Ameisen verbreitet. Die Sprossknolle dient als Überwinterungsorgan.
Verwendung und Toxikologie
Die allseits beliebte Gartenpflanze liebt humushaltige, lockere Böden im Halbschatten. Wie die meisten Hahnenfuß-Gewächse enthält der Winterling das giftig wirkende Protoanemonin.
Verbreitung und Gefährdung
Der Winterling war ursprünglich in Südeuropa beheimatet, wo er in Wäldern, Gebüschen und Weinbergen wächst. In Mitteleuropa hat er sich mit der Erwärmung des Klimas eingebürgert. Durch Verwilderung aus Gärten verbreitete er sich in der Schweiz, in Österreich und in Süddeutschland. Der Bestand ist nicht gefährdet.
Vergleich mit anderen Arten
Das Gelbe Windröschen hat andere Hochblätter und ein bis drei Blüten am Stängel, die Honigblätter fehlen.
Fotos