Blauer Steinsame  Fünfzählige Blüte Giftpflanze! Schutzstatus!
Buglossoides purpurocaerulea (L.) I.M.Johnst.
April bis Juni, 30 bis 60 cm
Raublattgewächse  Boraginaceae

Standort 

Kalkhaltige trockene Böden, wärme- und lichtliebend; lichte Wälder, Waldränder, Gebüsche.

Lebensdauer
Ausdauernde Pflanze.

Verwechslung
Lungenkraut-Arten (Stängelblätter viel breiter, Blütentrichter weniger breit, Kronblätter mit gerundeten Zipfeln).
Blauer SteinsameLupeBlüten und Stängelblätter.
Blauer SteinsameLupeBlüten aus der Nähe.
Merkmale
Besonderheiten
Verwendung
Verbreitung
Artenvergleich
Beschreibung
Merkmale

Die Pflanze hat ein Rhizom und ist rau behaart. Die breitlanzettlich-spitzen Stängelblätter haben nur auf der Unterseite einen sichtbaren Mittelnerv. Der traubige Blütenstand sitzt endständig. Die Blüten erreichen 10 bis 15 Millimeter Durchmesser. Die grünen, behaarten Kelchblätter sind lineal und enden in einem spitzen Zipfel. Die röhrenartig verwachsenen Kronblätter bilden einen Trichter, in dem sich fünf Haarleisten befinden. Zu Beginn erscheinen die Blüten zuerst rotviolett, später dann blau. Es entstehen Klausenfrüchte, mit glatten, kugeligen und weißglänzenden Teilfrüchten.


Besonderheiten

Die Pflanze Blauer Steinsame ist unter mehreren Namen bekannt, zum Beispiel Blauroter Steinsame, Purpurblauer Steinsame oder Blaurote Rindszunge. Sie wurde früher der Gattung Steinsamen und danach der Gattung Rindszungen zugeordnet. Sie zählt heute zu den Raublattgewächsen.

An den herabhängenden Sprossen können sich kleine Wurzeln herausbilden, wodurch eine neue Pflanze entsteht. Auch über das Rhizom ist eine vegetative Vermehrung möglich. Durch den Trichter und die Blütenröhre mit der Haarleiste werden die nektarsuchenden Insekten zum Nektar geführt. Die Bestäubung erfolgt durch Wildbienen und Hummeln. Selbstbestäubung ist ebenfalls möglich. Die harten Teilfrüchte verbreiten sich durch Wegrollen.


Verwendung und Toxikologie

Die Samen enthalten Pyrrolizidin-Alkaloide wie Lithosenin, das leberschädigend wirkt. Früher diente die Pflanze in der Volksmedizin als Mittel gegen Entzündungen, sie wurde auch bei Blasen- und Nierenbeschwerden eingesetzt. Der Blaurote Steinsame ist gelegentlich in Steingärten anzutreffen.


Verbreitung und Gefährdung

Die Pflanze wächst in Kalkgebirgen wie im Schweizer Jura. In Süddeutschland findet man sie zum Beispiel am Oberrhein oder im Nahetal. Die Bestände sind vielerorts zurückgegangen, daher ist der Blaurote Steinsame in einigen Gebieten geschützt.


Vergleich mit anderen Arten

Lungenkraut-Arten besitzen viel breitere Stängelblätter, der Blütentrichter ist weniger breit und die Kronblätter haben gerundete Zipfel.

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