Stängelumfassendes Hellerkraut  Vierzählige Blüte
Thlaspi perfoliatum L.
März bis Juni, 10 bis 30 cm
Kreuzblütler  Brassicaceae

Standort 

Halbtrockenrasen, Magerrasen, liebt Sonne, gerne auf Kalk; Wiesen, Wegränder, Äcker.

Lebensdauer
Einjährige, überwinternde Pflanze.

Verwechslung
Gewöhnliches Hirtentäschel (Grundblätter schmal-fiederspaltig, Stängelblätter lanzettlich gezähnt); Acker-Täschelkraut (untere Stängelblätter gestielt, leicht gezähnt, Schötchen kreisrund)
Stängelumfassendes HellerkrautLupeBlütenstände und Schötchen.
Stängelumfassendes HellerkrautLupeBlätter im Detail.
Merkmale
Besonderheiten
Verwendung
Verbreitung
Artenvergleich
Fotogalerie
Beschreibung
Merkmale

Stängelumfassendes Hellerkraut ist auch unter dem Namen Stängelumfassendes Täschelkraut bekannt. Der Kreuzblütler ist eine sehr unscheinbare Pflanze mit blaugrünen Blättern und winzigen, weißen Blüten. Der runde Stängel ist einfach oder er verzweigt sich am Grund. Die grundständigen Blätter sind verkehrt-eiförmig, die Stängelblätter länglich herzförmig, diese umfassen den Stängel mit ihren gerundeten Zipfeln. Es bildet sich ein traubiger Blütenstand, der sich wie beim Hirtentäschel allmählich verlängert. Die Blüten sind lang gestielt, sie haben vier weiße, bis zu drei Millimeter lange Kronblätter und nur etwa halb so große Kelchblätter. Als Früchte entstehen verkehrt-herzförmige Schötchen, die zuerst grün sind und sich zur Reife gelb färben.


Besonderheiten

Die Stängel und die Blätter der Pflanze sind mit einem blaugrünen Wachs überzogen. Dies schützt sie vor der Austrocknung an ihrem Standort. Sobald auf die Schötchen Regentropfen fallen, biegen sich die Stiele nach unten und die Frucht springt auf. Wenn der Stiel zurückschnellt, werden die Samen weggeschleudert. Bei sehr reifen Früchten reicht oft schon der Wind oder eine Berührung, um die Frucht aufspringen zu lassen. Der Schleudermechanismus ist sehr effizient, so dass sich die einjährige Pflanze gut vermehren kann. Das Hellerkraut bevorzugt eher trockene Wiesen, Äcker oder Weinberge, es wurzelt nicht so tief, die Wurzeln dringen nur ungefähr fünf Zentimeter tief in den Boden hinein.


Verwendung

Aus den Samen des ähnlichen Acker-Hellerkrauts wurde früher ein Speiseöl gewonnen oder sie dienten als Ersatz für Senf. Die Pflanzen wirken der Erosion entgegen. Daher hat auch dieses „Unkraut“ einen Nutzen.


Verbreitung und Gefährdung

Die Pflanze ist sehr häufig, der Bestand ist nicht bedroht.


Vergleich mit anderen Arten

Gewöhnliches Hirtentäschel hat schmal-fiederspaltige Grundblätter, die Stängelblätter sind lanzettlich gezähnt. Die Schötchen erscheinen mehr dreieckig. Beim Acker-Hellerkraut sind die unteren Stängelblätter gestielt und leicht gezähnt, die flachen Schötchen sind fast kreisrund, sie haben einen Saum mit einem Schlitz oben.



Fotos

Bild vergrößern! ZoomStängelumfassendes Hellerkraut: Blütenstand mit Blüten.
Bild vergrößern! ZoomBlütenstand mit Blüten und herzförmigen Schötchenfrüchten.
Bild vergrößern! ZoomPflanzen mit grundständigen Blättern und Stängelblättern.
Bild vergrößern! ZoomMit zunehmender Reife färben sich die Schötchen gelb.
Bild vergrößern! ZoomReifes Schötchen.
Bild vergrößern! ZoomSchötchen springt auf.
Bild vergrößern! ZoomEs geht weiter auf.
Bild vergrößern! ZoomEine Hülle entfernt.
Bild vergrößern! ZoomSeite entfernt, gedreht.
Bild vergrößern! ZoomSamen fallen ab.
Bild vergrößern! ZoomWeitere Samen fallen ab.
Bild vergrößern! ZoomHäutchen bleibt übrig.
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