Hohler Lerchensporn  Symmetrische Blüte Giftige Bestandteile!
Corydalis cava (L.) Schweigg. & Körte
März bis Mai, 15 bis 30 cm
Mohngewächse  Papaveraceae

Standort 

Feuchte, nähstoffreiche Lehmböden; Laubwälder, Gebüsche, Wiesen.

Lebensdauer
Ausdauernde Pflanze.

Verwechslung
Gefingerter Lerchensporn (Tragblatt unter jeder Blüte gefingert); Echter Erdrauch (Blüten kleiner, schmaler mit sackartigem Sporn, Blätter fiederspaltig, tief geteilt).

Hohler LerchenspornLupeGruppe mit Blütenständen und Blättern.
Hohler LerchenspornLupeBlütenstand.
Merkmale
Besonderheiten
Toxikologie
Verbreitung
Artenvergleich
Fotogalerie
Beschreibung
Merkmale

Der Name Hohler Lerchensporn bezieht sich auf den hohlen Stängel und die röhrenartige Blüte, die zu einem Sporn verlängert ist. Der Stängel steht und ist nicht verzweigt. Die grünen Blätter stehen wechselständig am Stängel, sie sind doppelt dreigeteilt und haben fiederspaltige Abschnitte. Die Blüten bilden einen traubigen Blütenstand. Sie sind karminrot oder violett, seltener weiß. Sie erscheinen röhrenartig mit einem Sporn. Das Tragblatt unter jeder Blüte ist ungeteilt. und nicht gefingert. Es entsteht eine schotenförmige Kapselfrucht mit mehreren kugeligen, schwarzen Samen.


Besonderheiten

Der Sporn ist maximal drei Zentimeter lang, darin befindet sich Nektar. Dadurch werden Insekten angelockt, aber nur langrüsselige Insekten wie Hummeln kommen an den Nektar. Durch einen Klappmechanismus springt die reife Frucht auf und gibt die Samen frei. Diese haben ein relativ langes, weißliches Anhängsel, das Elaiosom oder auch Ölkörperchen genannt wird. Es ist reich an Fetten, Ölen, Stärke, Eiweiß und Vitaminen. Dies stellt ein reiches Nahrungsangebot für die Ameisen dar, die den Samen deshalb in ihren Bau schleppen und dort das Elaiosom vom eigentlichen Samen trennen. So werden die Samen verbreitet. Sie reifen im Boden noch nach, die neue Pflanze treibt – obwohl der Hohle Lerchensporn zu den Zweikeimblättrigen Pflanzen gezählt wird – mit nur einem Keimblatt aus dem Boden. In den Knollen der Pflanze werden über den Winter Nährstoffe gespeichert.


Toxikologie

Die Pflanze ist giftig und enthält besonders in der Knolle giftige Alkaloide. Früher wurden die Wirkstoffe als Entwurmungs- und Brechmittel verwendet.


Verbreitung und Gefährdung

Die Pflanze ist weit verbreitet, der Bestand ist nicht gefährdet.


Vergleich mit anderen Arten

Eine ähnliche, aber seltenere Art ist Gefingerter Lerchensporn Corydalis solida L. Clairv.. Das markante Merkmal ist das gefingerte Tragblatt unter jeder Blüte. Echter Erdrauch hat kleinere und schmalere Blüten mit einem kurzen, sackartigen Sporn. Die fiederspaltigen Blätter sind tief geteilt, die Fiederabschnitte sind lineal und deutlich schmaler.


Fotos

Bild vergrößern!ZoomGefingerter Lerchensporn mit gefingerten Tragblättern.
Bild vergrößern!ZoomHummel an einer Blüte des Hohlen Lerchensporns.
Bild vergrößern!ZoomGruppe mit Hohlem Lerchensporn am Waldrand.
Bild vergrößern!ZoomBlätter des hohlen Lerchensporns.
Bild vergrößern!ZoomHohler Lerchensporn: Exemplar mit weißen Blüten.
Bild vergrößern!ZoomHohler Lerchensporn: Schotenförmige Kapselfrüchte.
Bild vergrößern!ZoomGeöffnete Kapselfrüchte mit Samen und Anhängsel.
Bild vergrößern!ZoomSchwarze Samen mit langem Elaiosom für Ameisen.
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