Geschichte
Die Samen der Pflanze konnten in den jungsteinzeitlichen Uferbausiedlungen bei Robenhausen am schweizerischen Pfäffiker See nachgewiesen werden (8000 vor Christus). Es ist zu vermuten, dass der Färberwau wie Krapp und Indigo schon sehr früh zum Färben verwendet wurde. Vermutlich nutzten auch die Römer den gelben Farbstoff zum Färben ihrer Hochzeitsgewänder. Erste schriftliche Anleitungen zum Färben mit Färberwau sind aus dem 8. Jahrhundert nach Christus aus Rezepten für Handwerker in Süditalien bekannt. Im 17. Jahrhundert gab es große Anbaugebiete in Südengland, die Pflanze wurde vor allem in den Londoner Färbereien verarbeitet. In Deutschland waren in Thüringen, Sachsen, Bayern und Württemberg Resedafelder zu finden.
Nutzung
Sobald Stängel, Blätter und Kapseln eine gelbliche Färbung annehmen, beginnt die Ernte. Die Pflanze wird vorsichtig aus der Erde gezogen und zu Garben zusammengebunden. Diese werden vorsichtig getrocknet und bei Bedarf gehäckselt.
Die getrocknete Reseda wird zuerst in einem Färbetopf mit Wasser aufgekocht. Im Gegensatz zu den Färbungen mit Krapp benötigt man wesentlich mehr Pflanzenmaterial. Danach wird der Extrakt durch ein Leinentuch filtriert. Das Vorbeizen der Seide oder der Wolle erfolgt in der Regel mit Alaun. Weinstein erzeugt eher braune Farbtöne. Das eigentliche Geheimnis der Resedafärbung besteht nun darin, dass dem Färbebad ein paar Teelöffel Kalk zugegeben werden. Erst dadurch entstehen intensive Gelbtöne. Nach der Kalkzugabe färbt man das vorgebeizte Material eine Stunde lang im kochenden Färbesud.