Die passive Immunisierung wurde von Emil von Behring (1854-1917) entwickelt. Sie half bereits erkrankten Personen. Behring infizierte Pferde mit dem Erreger der Diphtherie, einer äußerst gefährlichen Krankheit der oberen Atemwege. Die Infektionskrankheit wird durch Bakterien verursacht, die sich in den Schleimhäuten ansiedeln. Dabei sondern sie Toxine ab, die Herz und Nervensystem schädigen. Vor der Entwicklung eines Impfstoffes lag die Sterblichkeitsrate bei Diphtherie bei ca. 35%. Die erkrankten Pferde entwickelten in ihrem Blut Antikörper gegen die Krankheit. Behring stellte aus dem Blut der Pferde ein Serum her, das er den an Diphtherie erkrankten Personen verabreichte. Ein paar Jahre später betrug die Sterblichkeit von Diphtherie nur noch 5%. Allerdings sind Personen mit einer passiven Schutzimpfung im Gegensatz zur aktiven Schutzimpfung nicht lebenslang immun gegen die Krankheit.