Die Bakterien stellen die ältesten Lebewesen der Erde dar. Heute sind über 2500 Arten bekannt. Sie finden sich vorwiegend in humusreichen Böden, in nährstoffreichen Gewässern, aber auch auf toten Lebewesen. Die meisten von ihnen leben als Destruenten: Sie bauen faulende, organische Stoffe in anorganische Mineralstoffe um, die wiederum die Tiere und Pflanzen zum Leben benötigen. Andere Bakterien leben als Parasiten in fremden Lebewesen und vermehren sich dort. Dabei bilden sie gefährliche Bakteriengifte, die Toxine, die den fremden Organismus schädigen können. Eine Salmonelleninfektion oder Wundstarrkrampf wird zum Beispiel durch Bakterien verursacht.
Bakterien bestehen aus einer Zelle, deren Zellkern nicht von einer Hülle umgeben ist. Das Erbmaterial schwimmt frei im Zellplasma. Mit Hilfe der Ribosomen sind Bakterien fähig, sich selbst zu teilen. Wie die Zellen der Pflanzen besitzen sie eine Zellwand. Mit ihren Geißeln bewegen sie sich fort.
Bakterien können auch nach ihrer Lebensweise unterschieden werden: Anaerobe Bakterien benötigen keinen Sauerstoff. Sie lebten in der Erdgeschichte lange vor den aeroben Bakterien, die auf Sauerstoff angewiesen sind. Anaerobe Bakterien finden sich heute noch in heißen Quellen oder am Meeresboden. Heterotrophe Bakterien benötigen zum Leben organische Stoffe. Zu ihnen gehören die beschriebenen Destruenten und die Parasiten. Einige wenige Bakterienarten gewinnen ihre Energie aus Sonnenlicht (Photosynthese) oder aus chemischer Energie. Diese Arten werden als autotrophe Bakterien bezeichnet. Die stickstoffbindenden Bakterien im Boden wandeln beispielsweise Stickstoff und Ammoniak zu dem Mineralsalz Nitrat um. Die Schwefelbakterien stellen aus Schwefelwasserstoff Schwefel her. Beide Arten leben autotroph.