Aktive Schutzimpfung
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Das Prinzip der aktiven Immunisierung ist heute eine weit verbreitete Impfmethode. Eine der großen Seuchen der Vergangenheit waren die Pocken. Die Infektionskrankheit wird durch das Pockenvirus über Tröpfcheninfektion oder durch die Berührung mit den Pockenpusteln übertragen. Etwa zwölf Tage nach der Infektion setzen die Symptome der Krankheit mit hohem Fieber und Schüttelfrost ein, Kopf- und Kreuzschmerzen folgen. Nach drei bis vier Tagen lässt das Fieber nach, und rote Hautschwellungen breiten sich über dem ganzen Körper aus. Nach weiteren acht bis neun Tagen füllen sich die Pockenpusteln mit einer wässrigen Flüssigkeit. Das Fieber steigt erneut an. Die Letalität, die Sterblichkeit, lag früher bei 70 Prozent. Wer die Pocken überlebt, ist fast lebenslang immun gegen eine erneute Ansteckung.

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Eine ähnliche, aber sehr viel leichter verlaufende Krankheit sind die Kuhpocken. Wer Kuhpocken gehabt hat, erkrankt niemals an echten Pocken. Diese Erfahrung brachte den englischen Arzt Edward Jenner (1749-1823) schon gegen Ende des 18. Jahrhunderts auf den Gedanken, Menschen gegen Pocken immun zu machen. Dazu impfte er einem Gesunden den Inhalt einer Kuhpocken-Pustel. Danach infizierte er den Geimpften mit Pockenerregern. Der Geimpfte erkrankte nicht an Pocken, die Methode erwies sich als sehr zuverlässig.

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Bis heute ist die aktive Pockenschutzimpfung erfolgreich. Sie beruht darauf, dass die Antikörper, die das menschliche Abwehrsystem gegen den Erreger der Kuhpocken bildet, später auch gegen die Erreger der echten Pocken wirken. Bei einer aktiven Immunisierung werden abgeschwächte oder abgetötete Erreger in einem Impfserum vorbeugend geimpft. Jenners Impfstoff wurde im Lauf der Jahre verbessert. So ging die Zahl der weltweit an Pocken erkrankten Personen von 360.000 im Jahr 1950 auf einen einzigen im Jahr 1976 zurück.


Copyright: Thomas Seilnacht