Der Marderhund ähnelt einem Waschbär,
er gehört aber nicht zur Familie der Kleinbären, sondern ist
den Hunden zugeordnet. Er ist etwa so groß wie ein Rotfuchs,
aber etwas kurzbeiniger und mit einem langen, dichten Pelz ausgestattet.
Im Gegensatz zum Waschbär erscheint das
braungelbe Fell dichter, die schwarze Gesichtsmaske ist zwischen den Augen
unterbrochen. Die Haare in der Schultergegend sind mit schwarzen Spitzen
versehen. Der Schwanz ist relativ kurz. Im Winter legt sich der Marderhund
ein dichtes Fell zu, dieses wird im Frühling wieder abgeworfen. Marderhunde
bellen nicht wie Hunde, sondern sie lassen ein Miauen oder Winseln vernehmen.
Bei Gefahr knurren sie, bei der Suche nach einem Weibchen heult der männliche
Rüde. Die jungen Marderhunde, die Welpen,
fiepen leise.
Der Marderhund wurde ab 1928 aus dem Fernen
Osten in den Westen der Sowjetunion eingeführt. Von dort verbreitete
er sich seither bis nach Finnland oder Süddeutschland und sogar bis
an das Schwarze Meer.
Der Marderhund klettert nicht auf Bäume,
er sucht aber wie der Waschbär an Fluss-
und Seeufern nach Nahrung, die aus Nagetieren, Fröschen, Fischen,
Würmern, Insekten, Schnecken, Früchten und Aas besteht. Er bewohnt
hohle Bäume, Dickichte oder hält sich in verlassenen Fuchs- oder
Dachsbauten auf. Manchmal gräbt er auch eigene Höhlen. Bei der
nächtlichen Nahrungssuche werden bis zu 20 Kilometer zurückgelegt.
Nach der Paarung im März wirft die
Mutter sechs bis acht Welpen. Diese werden von den Eltern gemeinsam aufgezogen.
Die Mutter säugt die jungen etwa 50 Tage lang. Schon nach drei bis
vier Wochen beginnen die Eltern Beutetiere herbeizuschaffen. Der Familienverband
löst sich im Sommer auf. Aber schon im Herbst bilden sich bei den
Jungtieren neue Paare. Im Herbst fressen die Marderhunde reichlich Beeren,
Äpfel und Samen. Das Sommergewicht von etwa vier bis sechs Kilogramm
steigt dann auf bis zu zehn Kilogramm. Dann suchen sie sich eine Höhle
für den Winter und halten dort Winterruhe.
Es handelt sich dabei aber nicht um einen Winterschlaf, denn gelegentlich
gehen sie aus der Höhle, um Nahrung zu suchen oder um am Kotplatz
Exkremete abzusetzen. Einige Marderhunde werden die Beute vom Wolf,
dem Luchs, dem Uhu oder vom Steinadler. |