Bild vergrößern!
Zwergseeschwalbe
Lateinisch: Sternula albifrons
Englisch: Little Tern 
Französisch: Sterne naine
  
Klasse: Vögel 
Ordnung: Regenpfeiferartige
Familie: Möwenverwandte

Größe: bis 26 cm 
Lebensraum: Sand- und Kiesstrände
Die Zwergseeschwalbe ist kleiner als die ähnliche Flussseeschwalbe. Ihr langgezogener Schnabel ist gelborange gefärbt und hat eine dunkle Spitze. Auffällig sind auch die schwarze Kopfkappe, der schwarze Augenstreif und die weiße Stirn im Prachtkleid. Im Flug erscheint die Seeschwalbe auf der Unterseite weiß, nur die äußeren Handschwingen sind dunkel gefärbt. Als Ruf vernimmt man ein kurzes "Krit" oder ein "Kürrit-kürrit". Im Verfolgungsflug ertönt ein anhaltendes "Titti-titti-tittit".
Bild vergrößern!

Zwei Flussseeschwalben und eine Zwergseeschwalbe
Im Binnenland trifft man die Zwergseeschwalbe vereinzelt während dem Vogelzug. Dort gesellt sie sich manchmal unter die Flussseeschwalben, mit denen sie gemeinsam fliegt und übernachtet. Bei der Nahrungssuche rüttelt sie oder späht im Suchflug nach Beute. Die kleinen Fische und Krebse werden durch Stoßtauchen erbeutet. Im Binnenland fängt sie auch Insekten. Im Brutgebiet sucht sie die Nachbarschaft anderer Seeschwalben oder kleiner Regenpfeifer-Arten. Zwei oder drei Eier werden in eine Bodenmulde gelegt. Die Jungen verlassen als Nestflüchter schon nach einem Tag die Bodenmulde, nach drei Wochen sind sie flugfähig.

Die Zwergseeschwalben gehen gerne in die Nähe der Strände, die auch vom Menschen benutzt werden. Sie sind auf den Wanderungen nicht besonders scheu, ihre Bestände werden aber durch nachhaltige Störungen im Brutgebiet dezimiert. Besonders die Maßnahmen zum Küstenschutz und intensive Verbauung zerstören den natürlichen Brut-Lebensraum. Die Verschmutzung der Meere mit Öl und anderen Umweltgiften beeinträchtigen ebenfalls den Bestand. Daher müssen die Brutplätze konsequent geschützt werden. Die Zwergseeschwalbe legt im Vogelzug weite Entfernungen zurück, meist fliegt sie der Küste entlang. Im Winter zieht sie bis nach Madagaskar oder Südafrika. Sie ist in Deutschland vom Aussterben bedroht und ist dort nur selten zu beobachten. Sie kommt in Europa an fast allen Küsten vor. In der Schweiz und in Österreich sieht man sie nur als Durchzieher, meist im April an den größeren Seen mit Sand- oder Kiesstränden.
Copyright: Thomas Seilnacht