Die Ringelgans ist deutlich kleiner als eine
Graugans, sie hat einen relativ kurzen, schwarzen Schnabel und einen schwarzen Kopf. Typisch ist der weiße, halbmondartige Fleck am schwarzen Hals. Die Flanken sind schwarz-weiß gebändert, die Hinterseite erscheint rein weiß. Ringelgänse rufen nicht besonders oft, bei Störungen oder im Flug hört man ein tiefes und dumpfes "Rott". Daher nennt man die Gänse in Norddeutschland gelegentlich auch "Rottgänse".
Im Frühjahr oder im Winter findet man auf den Deichen oder in den Salzwiesen des norddeutschen Wattenmeeres große Scharen der Ringelgänse. Dort schlagen sie sich ihren Bauch voll, bevor sie sich Ende Mai auf den Weg zu ihren Brutgebieten nach Sibirien, Grönland oder Spitzbergen machen. Einige Populationen brüten neuerdings auch an der Ostsee oder in Schleswig-Holstein. In der arktischen Tundra legen sie ihre Nester auf kleinen Inseln oder in Küstennähe an. Der Brutkolonien achten dabei darauf, dass sie vor dem Eisfuchs sicher sind. Daher suchen sie bei der Wahl des Brutplatzes gerne die Nähe von Greifvögeln oder großen Möwen. Das Weibchen legt drei bis fünf Eier. Nach knapp vier Wochen schlüpfen die Jungen. Die Aufzucht dauert sechs bis sieben Wochen. Ringelgänse sind sehr gefräßig. Früher fürchteten die Landwirte der Halligen den Einfall der Gänse, da sie in kurzer Zeit ihre Rasenflächen herunterfraßen. Zur Nahrung gehören die speziellen Pflanzen der Salzwiese und des Wattenmeeres. Dazu gehören Gräser, Kräuter, Moose und Flechten. Bei überfluteten Flächen gründeln die Gänse und rupfen die Pflanzen vom Grund ab. In ihren Überwinterungsgebieten gehen sie auch weg von der Küste und suchen nach Gras oder nach Wintersaatflächen.