Die Krähenscharbe erscheint im Vergleich zum
Kormoran einheitlich schwarz. Bei hellem Licht schillert das Gefieder dunkelgrün. Am Schnabelansatz ist die nackte Haut sichtbar, die dort gelb gefärbt ist. In der Brutzeit tragen Männchen und Weibchen eine Federtolle auf dem Kopf. Das Männchen gibt am Nest ein Grunzen oder ein Klicken von sich. Die Krähenscharbe ist kleiner als ein Kormoran, die Flügelspannweite kann bis zu 1,20 Meter betragen.
Krähenscharbe im Nest, beim Trocknen,
Flugbild der Krähenscharbe, beim Fischen
Krähenscharben sieht man sehr selten im Binnenland, sie brüten in kleineren Kolonien auf den Felsen der Meeresküsten. Bei den großen Vogelfelsen beziehen sie bevorzugt die unteren Stockwerke. Bei der Suche nach Nahrung können sie bis zu 60 Meter tief tauchen. Am liebsten fressen sie Sandaale, Lippfische und Dorsch. Wie bei den Kormoranen ist das Gefieder nicht gut wasserabweisend. Dies hat aber einen entscheidenden Vorteil: Der Auftrieb wird reduziert und somit ist das Tauchen besser möglich. Die zur Brutzeit getragene Haube ist ein Hinweis auf den körperlichen Zustand: Je größer die Haube, umso besser der Bruterfolg. Beim Nestbau bringt das Männchen Tang und Pflanzenmaterial, während das Weibchen das Nest baut. Meistens werden drei Eier ausgebrütet. Während dem Brüten liegen die Eier auf den Füßen, damit sie mit dem warmen Bauch in Berührung kommen. Die Jungen sind nach dem Schlüpfen noch nackt und legen nach einer Woche ihr Dunenkleid an. Bei der Fütterung stecken sie ihren Hals in den Schlund der Eltern. Sie sind erst nach etwa zehn Wochen selbständig.
Krähenscharben sind Standvögel oder Teilzieher. Sie kommen hauptsächlich in Skandinavien und auf den Britischen Inseln vor. Gelegentlich tauchen sie an der Nordseeküste in Belgien und Holland oder in der Deutschen Bucht bei Helgoland auf. Auch am Mittelmeer, beispielsweise in Kroatien, findet man die Krähenscharbe.