Graureiher
Graureiher, Fischreiher
Lateinisch: Ardea cinerea 
Englisch: Grey Heron 
Französisch: Héron cendré 
 
Klasse: Vögel 
Ordnung: Pelikanvögel
Familie: Reiher

Größe: bis 100 cm
Lebensraum: Auwälder, Flussränder
Das graue Gefieder, der schwarze Seitenstreif hinter den Augen am Scheitel mit den verlängerten Schmuckfedern und der gelbe bis orangegelbe Schnabel sind unverwechselbare Kennzeichen des Graureihers. Das Gelb des Schnabels erscheint zur Balzzeit rötlicher. Im Gegensatz zu den Störchen oder zum Löffler fliegt der Graureiher mit eingezogenem, gebogenem Hals. Jungvögel haben keinen schwarzen Augenstreif, sondern eine dunkle Kopfkappe. Der Graureiher kann laut krächzen, während der Brutzeit sind auch weitere Laute zur Begrüßung oder bei Erregung, sowie gackernde Laute der Nestjungen zu vernehmen.

Der Graureiher ist der häufigste Reiher in Mitteleuropa. Die Vögel leben in Feuchtgebieten aller Art, und selbst mitten in der Stadt findet man sie auf Teichen oder in Parks. Bei der Jagd stehen sie regungslos mit gestrecktem Hals am Gewässerrand und spähen nach ihrer Beute. Haben sie einen Fisch erblickt, stoßen sie blitzschnell zu. Dabei werden die Fische aufgespießt oder mit dem Schnabel erfasst und dann durch einen geschickten Wurf in den Schlund befördert. Auch Wasserinsekten, Frösche, Kröten, Jungvögel, Maulwürfe und Wühlmäuse stehen auf dem Speiseplan. Manchmal kommen die Reiher zu Fütterungsstellen in Tierparks und stehlen Pinguinen oder anderen Vögeln die Nahrung. Wenn die Erdkröten im Frühjahr zum Laichplatz wandern, sind die Graureiher meistens nicht besonders weit.

Graureiher bauen ihre Nester in Baumkronen und beginnen mit dem Brüten schon im Februar. Die Horste der Koloniebrüter werden locker aus Zweigen und Ästen angelegt und im Lauf der Jahre immer besser befestigt. Es werden drei bis fünf Eier gelegt. Das Bebrüten dauert ungefähr vier Wochen. Die Eltern wechseln sich beim Brüten ab. Die Jungen werden von beiden Eltern gefüttert. Erst nach 50 Tagen sind sie flügge.

Graureiher sind besonders durch extrem kalte Winter gefährdet, weil sie keine ausgeprägten Zugvögel sind. Sie sind Standvögel oder sie ziehen nur ein paar hundert Kilometer in Gebiete, in denen das Nahrungsangebot besser ist. Auch Jagd, Pestizide, Forstarbeiten oder der Verlust der Feuchtgebiete mit ausgeprägtem Schilfraum dezimieren den Bestand. Ein Graureiher erreicht ein Gewicht von bis zu zwei Kilogramm und kann unter günstigen Bedingungen mehr als 30 Jahre alt werden. Allerdings ist die Sterblichkeit durch die geschilderten Gefahren sehr hoch. Schon im ersten Lebensjahr versterben rund zwei Drittel aller Graureiher.


Bilder zum Graureiher


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