Eissturmvogel
Lateinisch: Fulmarus glacialis
Englisch: Fulmar
Französisch: Fulmar boréal
Klasse: Vögel
Ordnung: Röhrennasen
Familie: Sturmvögel
Größe: bis 52 cm
Lebensraum: Felsküsten im Nordatlantik
Der Eissturmvogel erinnert an ein Möwe. Ein sicheres Unterscheidungsmerkmal ist der Schnabel mit den röhrenartigen Nasenöffnungen. Im Vergleich zu einer
Silbermöwe ist er bei weitem nicht so angriffslustig gegenüber anderen Vögeln. Es kommen dunklere und hellere Varianten vor.
Eiststurmvogel im Flug, Pärchen,
Pärchen am Brutplatz, Weibchen beim Brüten
Eissturmvögel brüten in den Felsküsten der nordatlantischen Inseln, beispielsweise auf Island oder auf den Orkneys. Aber auch auf Helgoland kommen Brutpaare vor. Außerhalb der Brutzeit findet man sie auch an den Nord- und Ostseeküsten. Ihre Flugweise ist optimal an die Bedingungen des rauhen Atlantiks angepasst, sie können bis zu 15000 Kilometer zurücklegen. Sie fangen schwimmend und tauchend Fische, Tintenfische und Plankton, fressen aber auch Aas. Mit ihrem kräftigen Schnabel holen sie das Fleisch aus den Kadavern von Walen und Robben heraus. Man sieht sie regelmäßig, wenn Fischkutter Reste über Bord werfen. Die röhrenartigen Drüsen auf dem Schnabel dienen dazu, die Nahrung zu entsalzen. Die Überreste werden über die hornartigen Röhren ausgeschieden. Vögel aus der Ordnung der Röhrennasen haben einen ausgezeichneten Geruchsinn.
Die Eissturmvögel brüten meist im oberen Bereich der Felsen. Frühstens im Alter von acht bis zehn Jahren brüten sie zum ersten Mal. Das Weibchen legt ein einziges Ei auf einen Felssims oder in eine Vertiefung. Manche Paare brüten auch am Boden. Der Nistplatz wird rund um die Uhr bewacht. Kommen Eindringlinge zu nahe, spucken sie ihren Magensaft aus und vertreiben durch den üblen Geruch den Störenfried, dessen Gefieder sogar durch die Magensäure beschädigt werden kann. Damit die Jungen das Nest auch wirklich verlassen, werden sie einfach von den Altvögeln im Stich gelassen. Meistens in der Nacht wagen die jungen Vögel dann das Ausfliegen. Eissturmvögel können mehr als 50 Jahre alt werden.
Copyright: Thomas Seilnacht