Der Dunkle Wasserläufer erscheint im Prachtkleid fast einheitlich schwarz. Nur eine helle Sprenkelung auf der Oberseite und die weißen Augenringe bilden einen Kontrast dazu. Im Vergleich zum Rotschenkel ist er langbeiniger und etwas größer. Der ähnliche Schnabel ist etwas länger und enthält noch mehr Schwarz im vorderen Bereich. Im Schlichtkleid ist der Bauch hell und die Oberseite grau gefärbt, die Beine erscheinen dann rot. Im Flug vernimmt man oft ein "Tjü-it" als Flugruf. Auf einer Warte wird gelegentlich ein wehmütiger, rhythmischer Gesang vorgetragen.

Dieser Watvogel erreicht Anfang Mai seine Brutplätz in Finnland oder in Norwegen. Das Weibchen bleibt nur sechs Wochen im Brutgebiet. Nach der Eiablage übernimmt das Männchen hauptsächlich die Arbeit zum Brüten und zum Aufziehen der Jungen. Eine feste Paarbindung kommt nicht vor. Das Nest findet sich oft unter einem kleinen Baum auf trockenem Boden. Im Gegensatz zum Rotschenkel suchen die Dunklen Wasserläufer in tieferem Wasser nach Nahrung. sie stehen dabei bis zum Bauch im Wasser oder sie schwimmen und gründeln wie die Enten. Sie fressen Ringelwürmer, Krebse, Schnecken und Kaulquappen. Manchmal veranstalten sie gemeinsam eine Treibjagd: In Trupps scheuchen sie kleine Fische auf und treiben diese in die Enge, um sie dann zu fressen. Dunkle Wasserläufer sind ausgeprägte Zugvögel. Die Weibchen kommen schon im Juni zurück in das Wattenmeer, Männchen und Jungvögel folgen Ende Juli. Schon im September fliegen sie nach Afrika um dort zu überwintern.