Der Sprosser lässt sich äußerlich von einer
Nachtigall nur schwer unterscheiden. Die Oberseite ist etwas heller. Der Name geht auf die leichte Befleckung an der Brust zurück, die man bei Feldbeobachtungen aber kaum sehen kann. Findet man in Nordostdeutschland, in Polen, im Baltikum, ostwärts bis Russland und in Südskandinavien einen solchen Vogel, dann handelt es sich mit ziemlicher Sicherheit um einen Sprosser. Sein ratternder Gesang ist im Vergleich zur Nachtigall nicht ganz so dynamisch. Es fehlt in den Strophen das für die Nachtigall typische Schluchzen. Beim Singen spreizt das Männchen gerne sein Gefieder. Der Gesang wird in der Nacht, früh am Morgen oder am Abend auf einer Warte sitzend im Busch vorgetragen. Beim Hüpfen am Boden bewegt der Sprosser seinen Schwanz bei Erregung schräg drehend, während die Nachtigall den Schwanz senkrecht aufstellt.
Das Sprosserweibchen baut in Bodennähe im Schutz von Hecken ein Nest aus Grashalmen und Zweigen. Es legt vier bis sechs Eier in das mit Laub und Tierhaaren gepolsterte Nest. Sie übernimmt auch das Brüten, während das Füttern durch beide Elternteile erfolgt. Die Nahrung besteht aus Insekten, Asseln oder Spinnen. Im Herbst werden auch Beeren und Früchte gefressen. Im Winter fliegen die Sprosser nach Ostafrika.