Durch die helle Gesichtshaut am Schnabel kann man eine Saatkrähe leicht von einer
Rabenkrähe unterscheiden. Außerdem besitzt die Saatkrähe ein Schenkelgefieder, das die Beine umhüllt. Sie ruft mit einem kurzen und tiefen "Gag" oder "Krah". Der Ruf wird gewöhnlich nicht dreimal wiederholt wie bei der Rabenkrähe. Der Kehlsack unterhalb des Schnabels dient zum Transport der Nahrung.
Auch die Ernährungsweise unterscheidet sich: Saatkrähen fressen am liebsten die junge Saat. Sie ziehen diese einfach aus dem Boden. Daher findet man die Krähen gerne zusammen mit den Landwirten während der Aussaat auf den Äckern. Allerdings nehmen sie nicht nur pflanzliche Kost zu sich, sondern fressen auch Insekten, Würmer, Schnecken und kleinere Wirbeltiere wie Mäuse. Vor allem die Jungvögel benötigen reichlich Regenwürmer und Insektenlarven. Da sie Schadinsekten und viele Mäuse fressen, sind sie der Landwirtschaft eher von Nutzen, auch wenn ein geringer Prozentsatz der Ernte (maximal 0,6%) durch das Fressen der Saat verloren geht. Saatkrähen sind sehr gesellig, die großen Nester liegen näher beieinander als die Nester der Rabenkrähen. Zum Nisten benötigen sie hohe Bäume. Eine Kolonie besteht aus etwa 25 Brutpaaren. Es sind aber auch schon Kolonien mit mehreren tausend Paaren beobachtet worden. Im Winter gehen die Kolonien in großen Scharen auf Wanderschaft. Die Saatkrähen sind in ihrem Bestand stark gefährdet. Vor allem ihr typischer Lebensrau, die Kombination von hohen Bäumen mit Ackerlandschaften, ist durch die zunehmenden Monokulturen stark zurückgegangen. Der Einsatz von Insektiziden führt beispielsweise zu einer Vernichtung von Raupen, Käferlarven oder Feldwanzen, die den Saatkrähen als Nahrung dienen.