Wenn man im Schilf ein andauerndes Schwirren hört, dann wird dieses seltsame Geräusch von einem Rohrschwirl verursacht. Gelingt der seltene Blick auf ein singendes Männchen, dann sitzt es hoch auf den Schilfhalmen, manchmal mit gegrätschten Beinen. Im Vergleich zu einem
Teichrohrsänger ist der Rohrschwirl viel kräftiger gebaut. Wenn er beim Singen aufrecht sitzt, dann wirkt seine Gestalt relativ langgezogen. Auch bei Gefahr kann sich der Rohrschwirl lang strecken, dann sieht er wie ein Schilfhalm mit einem Blatt aus. Bei Störungen ruft er ein kurzes "Zik". Der Schwanz des Rohrschwirls ist breit und abgerundet. Schwieriger wird die äußerliche Unterscheidung von anderen Schwirlen. Der ähnliche Schlagschwirl singt gar nicht im Schilf, während der eher gestreifte
Feldschwirl auch gerne auf Gebüsch singt. Der Gesang des Feldschwirls ist höher, und seine Strophe dauert länger.
Rohrschwirle bauen ihr Nest dicht im Schilf knapp über dem Wasser. Es ist ein kegelfömiges, teilweise überdachtes Nest aus Schilfhalmen und Blättern. Das Weibchen legt drei bis fünf Eier und bebrütet die Eier selbst. Bei der Nahrungsversorgung hilft das Männchen mit. Rohrschwirle suchen nach Insekten, Larven und Spinnen in Bodennähe, stets gut getarnt durch den dichten Schilfbewuchs. Im Winter ziehen die Rohrschwirle bis südlich der Sahara.