Die Ringdrossel ist etwa so groß wie eine
Amsel, unterscheidet sich aber von dieser deutlich durch das weiße Brustband und das typische Schuppenmuster am Bauch. Der gelbe Ring um die Augen fehlt. Das Weibchen erscheint etwas brauner, das Schuppenmuster ist dafür noch kontrastreicher ausgeprägt. Die Flügelfedern haben bei beiden Geschlechtern einen weißen Saum. Das typische Gesangs-Motiv des Männchens, ein wohlklingendes "Tjüh-tjüh", wird immer wieder in vielen Varianten wiederholt, es ist in einem Nadelwald weithin zu hören. Der Signalruf der Ringdrossel ist ein hartes "Tok".
Ringdrosseln findet man in den Alpen an abfallenden Hängen der oberen Baumgrenze mit gutem Nadelwaldbestand. Bevorzugt werden auch Almen mit kleinen Seen oder Tümpeln. In Skandinavien leben sie in den gebirgigen Fjällgebieten, auf den Britischen Inseln sind sie in den Heidegebieten anzutreffen. Ringdrosseln fressen Regenwürmer, Insekten, Schnecken, Beeren und Früchte. In den Alpen bauen die Ringdrosseln ihr Nest in einem Baum nahe am Stamm. Das Nest ähnelt einem Amselnest. Der Unterbau wird etwas stabiler angelegt, der Boden enthält Gras und Moos, das mit Schlamm vermischt wird. Die Nesthülle besteht aus Stöckchen, innen wird das Nest mit Grashalmen ausgepolstert. Das Männchen verteidigt sein Revier energisch gegen andere Artgenossen. Bei der Balz hebt es seinen Kopf und zeigt den weißen Ring, um dem Weibchen zu imponieren. Die Ringdrosseln der Alpen verbringen den Winter in den nördlichen Mittelmeerländern, während die Vögel aus Großbritannien oder Norwegen bis nach Spanien oder Nordafrika ziehen.