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Kleiber
Lateinisch: Sitta europaea 
Englisch: Eurasian Nuthatch 
Französisch: Sitelle torchepot 
 
Klasse: Vögel 
Ordnung: Sperlingsvögel 
Familie: Kleiber 
 
Größe: 14 cm 
Lebensraum: Wälder, Parks, Gärten
Hilfe Zoom Grafik Lernkarte Gesang

Der Kleiber hat einen schwarzen Augenstreif, eine weiße Wange und Kehle, eine graue Oberseite, einen ockerfarbenen Bauch und rostrote Oberschwanzdecken. Markant ist der kleine, kräftige Meißelschnabel. Männchen und Weibchen sind gleich gezeichnet, das Männchen ist etwas größer. Der Gesang des Männchens tönt im Verhältnis zu seiner Körpergröße relativ laut. Oft verdichtet sich der Gesang zu einem „Twät-twät-twät-twät-twät-twit“. Gelegentlich ahmt der Kleiber andere und stärkere Vögel wie beispielsweise den Grünfinken nach. Damit verteidigt er sein Revier mit Nachdruck.

Ein Kleiber klettert gerne an Baumstämmen auf und ab, dabei hält der obere Fuß mit den Krallen das Körpergewicht, während sich der untere abstützt. Die Brut erfolgt in fremden Baumhöhlen oder in Nistkästen. Das Nest wird mit morschen Holz- und Rindenstückchen ausgekleidet. Damit andere Vögel nicht mehr in die Höhle hinein können, verkleben die Weibchen den Eingang mit einem Art Leim, so dass das Loch nur noch für die eigenen Artgenossen geeignet ist. Gleichzeitig ist der Eingang vor Mardern und Krähen geschützt. Der Begriff „Kleiber“ bezeichnete früher im Mittelhochdeutschen einen Handwerker, der Lehmwände erstellt. Das Weibchen legt fünf bis neun Eier. Es bebrütet die Eier etwa zweieinhalb Wochen, bis die Jungen schlüpfen. Diese werden von beiden Eltern gefüttert, der Kot wird regelmäßig aus dem Nest entfernt. Nach drei bis vier Wochen verlassen die Jungen das Nest, sie sind dann bereits flugfähig.

Mit dem Meißelschnabel können Kleiber vorhandene Baumlöcher auch vergrößern oder harte Schalen von Früchten aufknacken. Dabei klemmen sie die Früchte in Spalten der Rinde und bearbeiten sie mit scharfen Schnabelhieben. Der hämmernde Laut klingt ähnlich wie wenn ein Specht die Rinde bearbeitet. Dadurch erhielt der kleine Vogel im Volksmund den Namen „Spechtmeise“. Im Sommer ernähren sich Kleiber hauptsächlich von Insekten und Spinnen, im Winter von Samen und Nüssen. Ihre Nahrung suchen sie bevorzugt in den Ritzen der Baumrinde mit ihren langen spitzen Schnäbeln. Kleiber legen in der Baumrinde Wintervorräte an und decken diese mit Moos zu. Die Vorräte stehen das ganze Jahr unter Bewachung, Eindringlinge werden energisch verjagt.


Bilder zum Kleiber


LupeKleiber vor Bruthöhle.

LupeKleiber bei der Arbeit.

LupeKleiber bewacht Bruthöhle.

LupeKleiber sitzt an Platane.

LupeKleiber sitzt auf Ast.

LupeKleiber bewacht Wintervorrat.

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