Der
Grünfink ist auch unter dem Namen
Grünling bekannt. Markant ist der kräftige, kegelförmige Finkenschnabel. Männliche Grünfinken haben im Brutkleid ein olivgelbgrünes, ungestreiftes Gefieder (siehe Foto oben), im Flug wird die auffallend hellgelbe Schwanzwurzel sichtbar. Die Weibchen sind viel unscheinbarer und weniger kräftig gefärbt, ihre Schwanzwurzel erscheint dünner. Im Schlichtkleid ist auch das Gefieder des Männchens blasser. Der Gesang des Männchens im Frühjahr ist an dem typischen, kurzen Trillern erkennbar, es kommen aber auch andere Laute vor.
Grünfinken bauen ihr Nest in mit Kletterpflanzen bewachsenen Bäumen oder gut getarnten Sträuchern in halboffenen Landschaften wie Parks, Obstgärten, Feldgehölze oder ufernahe Sträucher. Das Männchen beginnt bereits im Januar mit dem Singen. Dabei singt es oft mit anderen um die Wette. Nach der Paarfindung und dem Auffinden des Brutplatzes bauen die Grünfinken ab Mitte März ihr Nest. Dieses befindet sich auf einem Baum, es wird aus Zweigen und Grashalmen gebaut. Die Auskleidung erfolgt mit feinen Wurzeln, Tierhaaren und Federn. Dabei wird manchmal auch Material aus der menschlichen Zivilisation verwendet, zum Beispiel Papier, Wollfäden oder Zellstoff. Das Weibchen legt drei bis sieben Eier. Diese sind oval zugespitzt, sie erscheinen weiß mit einem bläulichen Schimmer, und sie zeigen violettgraue bis rotbraune Flecken. Nach vierzehn Tagen schlüpfen die Jungen, nach weiteren zweieinhalb Wochen sind die Nestlinge schon flügge. Grünfinken brüten in der Regel zweimal pro Jahr.
Die Nahrung wird am Boden gesucht oder an Sträuchern, wo sie Beeren und Zweige abbeißen. Grünfinken können mit ihrem starken Finkenschnabel die harten Schalen von Hagebutten oder Sonnenblumenkernen aufknacken. Besonders hilfreich dabei ist, dass die oberen Schnabelränder über die unteren greifen. Beim Fressen der
Eibenbeeren entfernen sie mit Schnabel und Zunge den giftigen Samenmantel.
Viele Grünfinken sind Standvögel, einige ziehen aber im Winter bis nach Nordafrika oder an das Schwarze Meer. Ihr Bestand ist durch den Verlust der vielfältigen Kulturlandschaften zugunsten von Monokulturen und durch den Einsatz von Insektiziden gefährdet.
Bilder zum Grünfink
Grünfink: Weibchen.
Grünfink: Männchen.
Männchen plustert sich auf.