Das Männchen des Gimpels ist an der leuchtend roten Unterseite zu erkennen. Wie das Männchen besitzt das Weibchen eine schwarze Kopfkappe und einen breiten, weißen Flügelstreif. Das Gefieder des Weibchens ist aber eher bräunlich gefärbt. Der Lockruf des Gimpels, ein "Diü", kann leicht nachgeahmt werden. Der Gesang ist eher unauffällig, er erinnert an das Quietschen eines rostigen Schildes im Wind. Bei den Gimpeln rufen und singen nicht nur die Männchen, sondern auch die Weibchen.
Eine nordische Unterart des Gimpels, der sogenannte Trompetergimpel, kann einen nasalen Trompetenlaut von sich geben. Dieser nordische Gimpel ist etwas größer als der mitteleuropäische Gimpel. Der
Wüstengimpel ist ein naher Verwandter, der in Spanien und auf den Kanarischen Inseln brütet. Gimpel sind Standvögel und gelegentlich auch Teilzieher. Die im Volksmund verbreitete Bezeichnung "Dompfaff" orientiert sich an dem Erscheinungsbild eines Domherrs mit rotem Gewand und schwarzer Kappe.
Der Gimpel baut ein gut verstecktes Napfnest in dichten Büschen oder kleineren Nadelbäumen, zum Beispiel in Lärchenwäldern. Im Alpenraum brütet der Gimpel auch in höheren Lagen bis 1400 Höhenmeter. Während der Brutzeit lebt der Vogel so heimlich und scheu, dass er nur sehr schwer beobachtet werden kann. Die Paarbindung ist bei den Gimpeln besonders stark ausgeprägt. Die Männchen umwerben die Weibchen nicht nur während der Brutzeit, sondern rund um das ganze Jahr. In einem Ritual bewegen sich die Paare aufeinander zu und kehren dann wieder um, wobei sie mit ihrem Schwanz hin- und herschlagen. Sie schnäbeln miteinander, das Männchen überreicht dem Weibchen mit dem Schnabel ein Stöckchen. Beide Geschlechter des heimischen Gimpels bilden zur Brutzeit Backentaschen aus, in denen Nahrung zum Nest transportiert werden kann. Der Schnabel des Gimpels ist kräftig und eignet sich zum Abbeißen von Knospen und zum Zerkauen von Samen verschiedener Hölzer.