Eine Elster ist an dem sehr langen Schwanz und an der unverkennbaren Gefiederzeichnung zu erkennen. Flügel und Schwanz glänzen bei näherem Hinsehen blau, grün und pupurfarben. Elstern lassen ein lautes Schackern oder ein halblautes Geschwätz vernehmen. Das "Schäck-Schäck-Schäck" ist ein Alarmruf, der zur Revierverteidigung dient. Der Elsternschnabel ist ganz besonders kräftig. Es ist vereinzelt schon vorgekommen, dass Jogger von aufgebrachten Elstern am Kopf schwer verletzt wurden.

Manche Elsternpaare halten ein Revier besetzt, andere, meist jüngere Individuen bilden eine Gemeinschaft der "Nichtbrüter". Diese finden sich an gemeinsamen Schlafplätzen ein. Sie erobern gelegentlich die bestehenden Reviere und gehen vor allem in Frühjahr in Konkurrenz zu den Revierhaltern. Dabei rotten sich junge Männchen zusammen und fordern die Revierhalter lautstark heraus. Elstern bauen ein kurioses Nest mit Kuppel und Seiteneingang. Die Paare bauen an ihrem Nest besonders lange und sorgfältig. Es wird vermutet, dass die Kuppel die Aaskrähen vor dem Plündern abhalten soll. Das Nest befindet sich entweder in dichtem Gestrüpp oder in größerer Höhe. Der Speisezettel der Elstern ist sehr vielseitig: Sie fressen zwar bevorzugt Insekten und Nüsse, die sie am Boden aufpicken, aber gelegentlich verschmähen sie auch Eier und Jungvögel nicht. In besiedelten Gebieten fressen sie gerne Abfall.

Die "diebische" Elster wurde im Mittelalter - wie andere Rabenvögel auch - als Hexentier und Galgenvogel verachtet. Man sagte ihr nach, dass sie Unheil ankündigte. In Asien galt sie jedoch als Glücksvogel. Elstern sind in Europa, in Teilen von Asien, Nordafrika und Nordamerika verbreitet. Sie sind Standvögel und bewachen ihr Revier rund um das ganze Jahr. Dass Elstern glänzende Gegenstände stehlen und ihr Nest damit schmücken, ist eine Legende. Sie werden jedoch von solchen Gegenständen aus Neugier angezogen und verstecken diese gerne im Laub. Nach Ansicht der Verhaltensforscher trainiert die Elster mit diesem Spieltrieb und Neugierverhalten den Futtererwerb.