Ein typisches Kennzeichen der Blaumeise ist die kobaltblau gefärbte Kopfplatte, der dunkle Augenstreif und das blaue Halsband, das am Kinn in ein Schwarz übergeht. Brust und Bauch sind wie bei der
Kohlmeise gelb, in der Mitte befindet sich ein dunkler, schmaler Längsstrich. Die Flügel sind auf der Oberseite ebenfalls blau, sie haben eine weiße Binde. Männchen und Weibchen sind sehr ähnlich gezeichnet und nur schwer voneinander zu unterscheiden. Beim Männchen erscheint das Blau auf der Kopfplatte intensiver und das Halsband ist etwas breiter (siehe Bild oben). Das Blau auf dem Kopf reflektiert die UV-Strahlung. Je intensiver das Blau ist, umso stärker und gesünder ist der Vogel. Dieses Merkmal spielt bei der Werbung des Männchens um ein Weibchen eine Rolle. Jungvögel erkennt man an der hellgelben Färbung im Kopfbereich. Der Gesang des Männchens beginnt meist mit einem „Zi-zi“, darauf folgt eine helle, trillernde Strophe.
Blaumeisen leben bevorzugt in Parkanlagen, Gärten und lichten Mischwäldern. Oft findet man ihre Gelege in Nistkästen, Baumhöhlen oder Mauerlöchern. Das Weibchen legt ab Ende März die Eier in das Nest, das mit Zweigen und Grashalmen ausgekleidet ist. Das Gelege umfasst in der Regel bis zu 11 Eier, es sind aber auch schon 18 Eier beobachtet worden. Die Eier sind deutlich kleiner als die der Kohlmeise, sie erscheinen milchweiß und sind mit feinen, rostroten bis rotbraunen Flecken versehen. Nach 13 bis 17 Tagen schlüpfen die Jungen. Sie werden von beiden Eltern gefüttert. Diese stehen dabei unter enormem Stress. Sie magern ab und das Gefieder wird struppig. Nach spätestens drei Wochen verlassen die Jungvögel das Nest, sie werden dann noch zwei weitere Wochen von den Eltern begleitet. Zweitbruten finden nur statt, wenn die Bedingungen dazu absolut günstig sind und die Eltern dafür noch genug Kraft haben. Nur etwa ein Drittel der Jungvögel überlebt das erste Jahr.
Als Kletterkünstler bewohnen die nur 9 bis 13 Gramm schweren Blaumeisen vor allem die oberen Bereiche der Baumkrone. Sie ernähren sich von kleinen Insekten wie Blatt- oder Schildläuse und Spinnen, nach der Brutzeit auch von Beeren, Samen oder Keimlingen. Blaumeisen ziehen im Winter nicht in den Süden, sie streifen in der Nähe des Geburtsortes umher oder ziehen als Nomaden in ein anderes Brutgebiet. Im Frühjahr beginnt die Paarung schon im Februar.
Bilder zur Blaumeise
Blaumeise: Weibchen
Weibchen sitzt auf Ast.
Männchen von vorne.
Blaumeise am Baum.
Blaumeise mit Keimling.
Mutter mit Jungvogel.
Blaumeise vor Bruthöhle.
Blaumeise im Nistkasten.
Blaumeise im Nistkasten.