Hühnervögel
In der Ordnung der Hühnervögel (Galliformes)
existieren weltweit etwa 250 Arten in fünf Familien. In Europa leben
etwa zehn Arten aus der Familie der Glatt- und Rauhfußhühner
(Phasianidae, auch: Fasanenartige). Das Haushuhn ist eine Zuchtform des ebenfalls dieser Familie zugehörenden Bankivahuhns,
das seinen ursprünglichen Lebensraum in Südostasien hat.
Hühner können fliegen, sie leben
aber überwiegend am Boden. Sie haben einen relativ plumpen Körper
und einen kurzen Hals. Typisch bei den Glatt- und Rauhfußhühnern
sind die Sporne, die bei älteren Männchen sehr ausgeprägt
sind (>Haushuhn). Während die Weibchen
ein braun-graues Gefieder aufweisen, erscheinen die Männchen größer
und farbiger, meist haben sie auch einen längeren, prächtigeren
Schwanz oder ihr Kopf ist mit farbigen Elementen oder Hautlappen verziert,
so auch beim Fasan. Eine Ausnahme bilden die
Wachteln, wo das Weibchen größer als das Männchen ist.
Das Paarungsverhalten unterscheidet sich
von Art zu Art. Das Birkhuhn lässt sich besonders während der Balz gut beobachten: Dabei kommen
mehrere Männchen im Frühjahr zu einem Balzplatz, an dem sie in
einem Balztanz um die Weibchen werben (>Film). Der Birkhahn hat über dem Auge ein roter, sichelförmiger
Fleck ohne Federn. Während der Balz wölbt sich dieser Fleck hervor.
Auffällig ist auch die weiße Flügelbinde und der
gegabelte Schwanz. Während das Männchen im Prachtkleid
überwiegend schwarz ist, erscheint das Weibchen rostbraun. Das
Männchen präsentiert beim Balztanz seine weißen
Unterschwanzdecken. Dabei gurrt es ständig und dreht sich im Kreis.
Die Männchen gurren oft auch, wenn sie auf einem Baum sitzen, um
so weithin von anderen Männchen gehört zu werden.
Beim Auerhuhn werben die Hähne einzeln um die Hennen. Es ist das größte Huhn in Europa. Der Hahn wird bis zu fünf Kilogramm schwer und bis zu einem Meter lang. Die Auerhenne ist nur etwa halb so schwer und halb so groß. Beide Geschlechter haben über dem Auge eine nackte rote Hautpartie, die "Rose" genannt wird und während der Balzzeit mehr leuchtet. Der Auerhahn ist anthrazitgrau gefärbt und hat ein metallisch grünglänzendes Brustschild. Die Auerhenne erscheint braun mit hellen Querbändern an der Unterseite. Während dem Balztanz spreizt der Hahn seine Schwanzfedern steil nach oben und zur Seite. Die Partnerwahl bei den Hühnervögeln ist nicht bei allen Arten gleich: Männliche Fasane besitzen wie das Haushuhn einen Harem von mehreren weiblichen Hühnern, während Rebhühner pro Brutjahr nur einen Partner wählen. Das Nest der Hühner wird meist am Boden errichtet, oft im Schutz von Büschen oder Felsen. Die Jungvögel aller Hühner sind Nestflüchter, die nur wenig Brutpflege benötigen. Die europäischen, wild lebenden Hühner sind keine Zugvögel.
Das Alpenschneehuhn ist etwas kleiner als das ähnliche Moorschneehuhn.
Es lebt wie das Auerhuhn in den Alpen, den Pyrenäen und in den Tundren
Skandinaviens. In Island ist es ebenfalls weit verbreitet. Der Federkleidwechsel,
die Mauser, findet mehrfach im Jahr statt. Im Winter sind die Alpenschneehühner
schneeweiß. Die Männchen unterscheiden sich im Winter von den
Weibchen nur durch die dunkle Unterseite des Schwanzes und den roten Augenfleck.
Im Frühjahr erscheint die Oberseite des Gefieders beim Männchen
braun gesprenkelt. Diese Anpassungsfähigkeit ermöglicht den Alpenschneehühnern
eine perfekte Tarnung.
Das grau gefärbte Rebhuhn hat
rostfarbene Steuerfedern. Es lebt in Mitteleuropa in offenen
Kulturlandschaften im Gras. Das durch sein braun geschecktes Gefieder
hervorragend getarnte Haselhuhn findet man bevorzugt im Unterholz von Misch- und Nadelwäldern; es sucht dabei die Wassernähe. Das Rothuhn
erkennt man an der weißen Kehle und an dem weißen Streif
direkt über den Augen. Es sucht Kulturlandschaften mit kurzem Gras
auf, sein Vorkommen befindet sich in Südeuropa und in England.
Das Moorschneehuhn ist ein Bewohner der Moore und Tundren in Nordeuropa. Es ähnelt dem Alpenschneehuhn, ist aber etwas größer als dieses. Das Schottische Moorschneehuhn ist eine Unterart, die im Winter kein weißes Winterkleid trägt und einen etwas stärkeren Schnabel als das gewöhnliche Moorschneehuhn besitzt. Wachteln sind wie die Fasane in weiten Teilen Europas in den Feldern und Kulturlandschaften verbreitet. Es sind die kleinsten Hühner, die in Europa vorkommen. Das Steinhuhn liebt steinige Hänge in den Alpen und im Balkan.
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