Merkmale
Die Kuckucks-Lichtnelke hat einen aufrecht stehenden, fast kahlen Stängel. Aus grundständigen Blattrosetten wachsen spatelartige Blätter und kurze Stängel ohne Blüten. Die Blätter an den blütentragenden Stängeln sind schmal-lanzettlich, sie sitzen gegenständig. Die einzelnen Blüten bilden eine Trugdolde als Blütenstand. Meistens sind sie zwittrig, doch gelegentlich kommen rein weibliche und selten auch rein männliche Blüten vor. Die fünf grünen und dunkelrot gestreiften Kelchblätter sind verwachsen und bilden einen becherartigen Kelch, die fünf rosaroten Kronblätter sind vierfach geschlitzt und unten ebenfalls verwachsen. Am Schlund sind sie zu einem Nebenkrönchen geformt. Im Zentrum befinden sich fünf helle Griffel und darum herum 10 Staubblätter. Im Kelchbecher bildet sich eine Kapselfrucht mit fünf Zähnchen. Darin enthalten sind rotbraune Samen mit stachelig-hakiger Oberfläche.
Besonderheiten
Die Blütenzeit fällt mit der Zeit zusammen, wenn der Kuckuck zu rufen beginnt. Daher stammt der Name. Bestimmte Arten von Schaumzikaden bringen Schaumbälle als Nester an. Diesen Schaum bezeichnete man früher als „Kuckucksspeichel“. An den Stängelknoten wird eine klebrige Masse ausgeschieden, darunter sitzen nach unten gerichtete Borstenhaare. Dies verhindert, dass kleine Insekten an der Pflanze emporkriechen können. Schmetterlinge und Bienen bestäuben die Blüte. Die Kapselfrucht springt an den Zähnchen bei Trockenheit auf und entlässt dann die Samen. Diese werden über den Wind oder durch Tiere verbreitet. Die stachelig-hakige Oberfläche ermöglicht das Anhaften an Tierfellen.
Toxikologie
Die in der Pflanze enthaltenen Saponine können die Schleimhäute reizen oder Übelkeit auslösen. Die jungen Blätter werden gelegentlich als Salat verwendet, die jungen Blüten dienen als Dekoration für Speisen. Die Kuckucks-Lichtnelke wird gerne in Bauerngärten als Zierpflanze angepflanzt.
Verbreitung und Gefährdung
Die Pflanze ist in Feuchtgebieten weit verbreitet, ihr Bestand ist nicht gefährdet, solange die Feuchtwiesen erhalten bleiben.
Vergleich mit anderen Arten
Die Pracht-Nelke blüht später, sie kommt eher auf Alpweiden in höheren Lagen vor. Die Farbe der Blüten ist hell-violett, die Blütenblätter sind viel feiner zerschlitzt.
Fotos