Merkmale
Der Hornklee hat einen kantigen Stängel, der nicht hohl und kürzer als beim Sumpf-Hornklee ist. Typisch sind die Blätter mit den drei Blättchen und ihren beiden Nebenblättern, die direkt am Stängel als Schutz für die Knospen sitzen. Die Blattform ist eiförmig spitz. Die Schmetterlingsblüten bilden doldige Blütenstände, bestehend aus drei bis sieben gelben Blüten. An der Basis der Blütenstände befinden sich drei kleine Hochblätter. Beim Blühen können die Blüten auch rot-orange überlaufen. Die gut ausgebildeten Flügel umhüllen das hornartige Schiffchen. Es entsteht eine schwarzbraun glänzende, langgezogene Hülsenfrucht.
Besonderheiten
Der Hornklee zählt zur Familie der Hülsenfrüchtler und ist dort der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler zugeordnet. Der Nektar ist sehr zuckerreich, die Pflanze wird von Wildbienen, Honigbienen und Hummeln gerne angeflogen. Die Blüte blüht vormännlich: Sitzt eine Biene auf die Flügel und das Schiffchen der Blüte, fahren die Staubblätter aus dem Schiffchen heraus und berühren den Bauch des Insekts. Ist der Pollen aufgebraucht, verlängert sich der Griffel mit der Narbe. Dann erfolgt eine Bestäubung durch die Bienen, die bereits mit Pollen am Bauch eingepinselt sind. Auch für die Schmetterlingsraupen der Bläulinge stellt der Hornklee eine wichtige Futterpflanze dar. Die noch unreife Hülsenfrucht trägt am Ende die Reste des vertrockneten Schiffchens, es sieht aus wie ein „Horn“. Dies hat dem Hornklee seinen Namen gegeben. Vor der Fruchtreife fällt das Horn allerdings ab. Bei den reifen Hülsenfrüchten rollen sich die Fruchtklappen ein. Hornklee sondert bei Verletzungen eine Verbindung ab, die Blausäure freisetzt. Diese wirkt für Schnecken stark giftig. Wenn sich die Blütenknospen zu glasartigen, rötlichen Gallen entwickeln, lebt darin die Larve der Hornklee-Gallmücke.
Verwendung
Der Hornklee ist eine begehrte Futterpflanze für Vieh. Er wird häufig auch an Straßenböschungen oder Wegrändern angesät.
Verbreitung und Gefährdung
Die Pflanze ist weit verbreitet, ihr Bestand ist nicht gefährdet. Sie ist sehr ausdauernd, sie wächst auch auf mageren Böden und kann viele Jahre alt werden.
Fotos zum Hornklee
Vergleich mit anderen Arten
Der Alpen-Hornklee bildet pro Blütenstand nur maximal drei Blüten. Die Spitze des aufwärts gekrümmten Schiffchens erscheint oft dunkelrot. Der Sumpf-Hornklee Lotus pedunculatus Cav. hat Ausläufer und liebt feuchte Standorte, der Stängel ist hohl, gefurcht und deutlich länger. Beim Hufeisenklee Hippocrepis comosa L. enthalten die Blätter vier bis acht Fiederpaare. Die Hülsen zerfallen in hufeisenartige Segmente. Bei der Spargelbohne Lotus maritimus L. stehen die hellgelben Blüten einzeln, sie zeigen schräg aufwärts und haben eine größere Fahne.
Fotos zu den vergleichenden Arten