Besonderheiten
Mit einem Durchmesser von bis zu acht Zentimeter gehört die Frauenschuhblüte zu den größten Blüten der mitteleuropäischen Pflanzen. Die goldgelbe, pantoffelartige Lippe riecht aprikosenartig und ist eine Kesselfliegenfalle. Durch ihren Glanz werden die Insekten angelockt und fliegen direkt in die Öffnung. Aufgrund der Steilheit der Wände kommen sie nicht mehr oben aus dem Schuh, sondern sie müssen der Narbenfläche entlang herauskriechen. Dieser Weg führt an den Staubbeuteln vorbei. Im Gegensatz zu anderen Orchideen erhalten die Insekten keinen Nektar.
Die anfliegenden Insekten sind einer Gefahr ausgesetzt: Auf der Blüte des Frauenschuhs lauert gelegentlich eine Spinne. Die Veränderliche Krabbenspinne Misumena vatia hat sich ganz an die Farbe der gelben Orchideenblüte angepasst. Die Spinne kommt auch auf anderen Orchideen und Blütenpflanzen vor und passt auch dort ihre Farbe an.
Gefährdung
Von der Keimung bis zur Ausbildung der hochspezialisierten Blüte dauert es beim Frauenschuh bis zu 15 Jahre. Wenn die Standorte durch angrenzende Beweidung gedüngt werden, versauert der Boden und die Orchidee verliert ihre Lebensgrundlage. Der Einsatz von Insektiziden dezimiert die Insekten, auf die der Frauenschuh ebenfalls angewiesen ist.
Gesetzlich geschützte Pflanze