Schwarzer Holunder, Sambucus nigra
Geißblattgewächse, Juni - Juli, 3 - 10 m
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Standort   Wälder und Waldränder, Hecken, an Bächen oder Schuttplätzen; liebt feuchte und nährstoffreiche Böden
Wirkstoffe in Blüten und Früchten  Flavonoide (Rutin, Isoquercitrin, Quercitrin, Hyperosid), Hydroxyzimtsäurederivate, ätherische Öle, Gerbstoffe, Phytosterine, Schleimstoffe, Kaliumsalze
Droge  Blüten Sambuci flos; Früchte Sambuci fructus
Merkmale
  Strauch mit rissiger, hellbrauner oder grauer Rinde; Blätter gegenständig, gefiedert; Blütenstände in Trugdolden; Blüten weiß oder gelblich; Fruchtstiele bei der Reife dunkelrot; reife Steinfrüchte schwarzviolett

Geschichte
Bei den Germanen war der "Holler", wie der Holunder früher genannt wurde, der Göttin Holla geweiht. Die Göttin der Liebe und des Lichts tritt als Gattin Odins auch als Totengöttin auf. Der Holler schützt vor allem Bösen, vor Feuer, Seuchen und Krankheit. Nach einem alten Brauch wird vor ein Bauernhaus ein Holunderbusch gepflanzt, da in ihm die Hausgöttin wohnt, die das Haus beschützt. Der Aberglaube ging so weit, dass man glaubte, es müsse jemand im Haus sterben, wenn man den Strauch fällt. Mit dem Hollerstab maß der Bestatter den Sarg aus und mit einem Hollerzweig trieb der Fuhrmann des Leichenwagens die Pferde an. Auf den Toten legte man einen Reisigstrauch aus Holunder. Nach einem alten Aberglauben, kann man durch das Beißen auf Holunderholz Krankheiten loswerden.

In der Volksheilkunde setzt man fast alle Bestandteile des Holunders als Heilmittel ein. Die Blüten kommen bei Fieber zum Einsatz, die reifen Beeren dienten zu Mus oder Saft verarbeitet als Erkältungsmittel.

Heilwirkung
Die Inhaltsstoffe der Blüten wirken schweißtreibend und schleimlösend. Sie werden bei Erkältungskrankheiten und Grippe mit Fieber eingesetzt. Außerdem dienen sie als Blutreinigungsmittel bei Hautunreinheiten. Bei den Früchten ist keine gesicherte Heilwirkung nachweisbar. Der abgekochte Saft aus den Holunderbeeren wirkt abführend.

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Holunderblüten Sambuci flos

Anwendung
Zur Herstellung eines Tees werden zwei Teelöffel der Blüten pro Teetasse mit heißem Wasser übergossen. Nach fünf bis zehn Minuten siebt man ab und trinkt den Tee bei fiebrigen Erkältungen. Beim Mischen von 60 bis 70 Gramm Holunderblüten mit einem Liter Weißwein erhält man einen Holunderwein. Aus den reifen Früchten kann man Konfitüre, Gelee, Sirup oder Saft herstellen. Roher Saft kann Erbrechen auslösen, allgemein verträglich ist nur der abgekochte Saft.

Copyright: Thomas Seilnacht