Wilde Malve, Malva sylvestris
Malvengewächse, Juli - September, 20 - 120 cm
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Standort  Unkrautbestände an Wegen und Schuttplätzen; liebt lockere, nährstoffreiche Böden
Wirkstoffe  Schleimstoffe, Gerbstoffe, Flavonoide (8-O-Glucuronide, Isocutallerein), in der Blüte Malvin
Droge  Blätter und Blüten Malvae flos et folium
Merkmale
 Stängel schwach behaarte, ästig; Blätter drei- bis siebenlappig, am Rand gekerbt; in den Blattachseln behaarte Blütenstiele mit rotvioletten oder blauvioletten Blüten

Geschichte
Die Schriftsteller der Antike erwähnen die Heilwirkung der Wilden Malve. Dioskurides glaubt, die Malve helfe bei Gebärmutterleiden und sei ein Mittel gegen Gifte. Plinius schreibt, sie wirke geburtsfördernd, wenn die Gebärende ein Malvenblatt unterlegte. Außerdem ordnet er den Samen eine aphrodisierende Wirkung zu. Hildegard von Bingen rät vom Genuss der Pflanze aufgrund ihres hohen Schleimgehalts ab. Viele der Anwendungen begründeten sich auf einem Aberglauben.

In der Volksheilkunde werden Extrakte aus den schleimigen Blättern und den Blüten als hustenstillendes Mittel und bei Halsentzündungen eingenommen. Äußerlich dienen Malvenextrakte zur Heilung von Wunden und Ekzemen.

Heilwirkung
Die enthaltenen Schleimstoffe lindern Schleimhautentzündungen und wirken reizlindernd. Schon im Anfangsstadium von Husten und Katarrhen werden die Beschwerden gelindert, dies gilt dann auch für die fortdauernde Behandlung.

Anwendung
Die Blätter und die Blüten werden von Juni bis September gesammelt und im Schatten getrocknet. Zur Herstellung eines Tees werden zwei bis drei Teelöffel der Droge in einer Tasse mit kaltem Wasser aufgekocht und nach zehn Minuten abfiltriert. Der Auszug kann auch zum Gurgeln oder zur äußerlichen Anwendung herangezogen werden.

Copyright: Thomas Seilnacht