Kleine Bibernelle, Pimpinella saxifraga
Doldenblütler, Juni - September, 30 - 80 cm
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Standort   Magerrasen, Heiden, Wiesen, Felsen; liebt trockene, warme Böden
Wirkstoffe  Ätherische Öle (trans-Epoxypseudoisoeugenoltigliat), Chlorogensäure, Cumarine und Furanocumarine, evt. Saponine
Droge  Wurzel Pimpinellae radix
Merkmale
  Wurzel graugelb, möhrenartig, nach Ziegenbock riechend; Stängel schwach gerillt; untere Blätter unpaarig gefiedert, rundlich eiförmig, Stängelblätter mit linealen Zipfeln, Blüten in Dolden, klein, weiß, selten rosa

Geschichte
Im Mittelalter galt die Bibernelle als eine Art Zaubermittel gegen Seuchen wie Pest oder Cholera. Hildegard von Bingen empfiehlt sogar das Tragen der Bibernelle um den Hals als Schutz vor bösen Zauberkräften. Vielleicht ist dieser Aberglauben auf den unangenehmen Geruch oder den scharfen Geschmack des Wurzelstocks zurückzuführen. Eine andere Anwendung bestand darin, einem angebeteten Mädchen eine Bibernellenwurzel heimlich in die Tasche zu stecken. So glaubte man erreichen zu können, dass das Mädchen einem nachlief.

Sebastian Kneipp empfiehlt die Heilpflanze zur Reinigung der Niere, Blase und Lunge und zur Behandlung von Gicht. In der Volksheilkunde wird die Bibernelle innerlich bei Nierensteinen, bei Entzündungen der Harnwege und bei Darmkoliken eingesetzt. Zusammen mit der Kamille und der Blutwurz dient sie zur Behandlung von Entzündungen im Rachen- und Mundraum.

Heilwirkung
Die Inhaltsstoffe der Wurzeldroge fördern den Auswurf von Schleim und wirken hustenlösend. Die Wurzeldroge dient zur Behandlung von Bronchitis und Asthma, und sie wird bei Entzündungen im Rachen, bei Angina und bei Heiserkeit eingesetzt.

Anwendung
Die Wurzeln von älteren Pflanzen werden im Frühjahr ausgegraben und getrocknet. Bei jüngeren Pflanzen erntet man die Wurzeln im Herbst. Ein aus einem Teelöffel pro Tasse zubereiteter Tee eignet sich zum Gurgeln bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum.

Copyright: Thomas Seilnacht