Botanik und Geschichte
Die Heimat der Vielblättrigen Lupine liegt auf der Pazifikseite Nordamerikas. Im 19. Jahrhundert kam sie nach England. Durch Züchtung und Kultivierung verbreitete sie sich in ganz Europa, teilweise auch als Wildpflanze. Selbst im Nordosten Islands gibt es heute riesige Lupinenfelder. Nach der Blütezeit bildet sich eine Hülsenfrucht, in der vier bis zwölf Samen enthalten sind, dort findet sich das Gift.
Toxische Wirkungen
Die Gifte der Lupine wirken je nach Dosis erregend oder lähmend auf das zentrale Nervensystem. Besonders bei Kindern kommen Vergiftungen vor, wenn sie mit den Samen spielen oder diese essen. Vergiftungssymptome äußern sich in Übelkeit, Erbrechen, erhöhtem Speichelfluss und Herzrhythmusstörungen. Später kommen Lähmungserscheinungen in den Beinen hinzu, bis hin zu einer tödlichen Atemlähmung.
Gegenmaßnahmen
Bei Vergiftungen ist sofort eine Giftzentrale anzurufen. Die entsprechende und je nach Land gültige Giftnotrufnummer sollte immer beim Telefon bereitliegen. Ist diese nicht bekannt, kann man auch einen Arzt oder eine andere Notfallnummer anrufen. Allgemein sind betroffene Personen hinzulegen und warm abzudecken. Wichtig ist, dass sie sich ruhig verhalten und sich nicht unnötig bewegen. Entsprechende Maßnahmen zur gezielten Bekämpfung der Vergiftung sollte nur ein Arzt oder ein Rettungssanitäter durchführen. Ärztliche Gegenmaßnahmen sind Magenspülung, Stabilisierung der Herz-Kreislauf-Funktionen und eine Überwachung des Wasser- und Elektrolythaushaltes. Bei einer von den Beinen her aufsteigenden Lähmung muss die Atmung künstlich unterstützt werden.
Hinweis: Die dargestellten Notfallmaßnahmen stellen keine Handlungsempfehlungen für medizinische Fachkreise dar, da die vorliegende Publikation zum Einsatz im Biologieunterricht gedacht ist.