Botanik
Das typische Kennzeichen der Vierblättrigen Einbeere sind die vier kreuzweise in einem Quirl angeordneten Laubblätter. Die Blüte ist grün, sie hat lanzettliche Blütenblätter und acht Staubblätter. Die blauschwarzen Früchte ähneln der Heidelbeere. Sie reifen im Spätsommer und erreichen einen Durchmesser von etwa einem Zentimeter.
Geschichte und Wirkstoffe
Die Giftstoffe kommen in der ganzen Pflanze vor. Vor allem die Beeren enthalten die Glycoside Paridin und Paristyphin. In der Volksmedizin war die Pflanze unter dem Namen Pestbeere bekannt. Sie wurde als Mittel bei Infektionskrankheiten und ansteckenden Krankheiten eingesetzt. Von dem Sammeln der Beeren wird dringend abgeraten.
Akute Vergiftung
Nach dem Essen der Beeren kommt es zu Erbrechen, zu Durchfall mit schweren Darmkrämpfen, zu Kopfschmerzen und Schwindel. Die Pupillen verengen sich, der Tod tritt durch eine Atemlähmung ein.
Gegenmaßnahmen
Es ist sofort eine Giftzentrale anzurufen. Die entsprechende und je nach Land gültige Giftnotrufnummer sollte immer beim Telefon bereitliegen. Ist diese nicht bekannt, kann man auch einen Arzt oder eine andere Notfallnummer anrufen. Allgemein sind betroffene Personen hinzulegen und warm abzudecken. Wichtig ist, dass sie sich ruhig verhalten und sich nicht unnötig bewegen. Entsprechende Maßnahmen zur gezielten Bekämpfung der Vergiftung sollte nur ein Arzt oder ein Rettungssanitäter durchführen. Der Arzt kann eine Magenspülung durchführen. Meist werden auch eine künstliche Beatmung und eine Stabilisierung der Herz-Kreislauf-Funktionen in Erwägung gezogen.
Hinweis: Die dargestellten Notfallmaßnahmen stellen keine Handlungsempfehlungen für medizinische Fachkreise dar, da die vorliegende Publikation zum Einsatz im Biologieunterricht gedacht ist.