Gemeiner Goldregen, Laburnum anagyroides
Hülsenfrüchtler, April bis Juni, 3 bis 10 m
Bild vergrößern!Bild vergrößern!Giftpflanze
Vorkommen  Ursprünglich Süd- und Südosteuropa, heute in ganz Europa, vor allem in Gärten
Wirkstoffe  Cytisin in Blüten, Samen und Wurzeln
Merkmale  Baum oder Strauch; Blätter wechselständig, dreizählig gefingert; gelbe Blüten mit fünf Blütenblättern in hängen Trauben; Hülsenfrucht

Botanik
Der gemeine Goldregen ist ein Zierstrauch oder ein kleiner Baum, der in vielen Gärten wächst. Die Blüten dieses Schmetterlingsblütlers hängen in langen Trauben. Die Schmetterlingsblüten haben fünf gelbe Kronblätter, das Schiffchen ist kleiner als die Flügel und die Fahne erscheint eiförmig. Im Fruchtknoten sind viele Samenanlagen enthalten. Ab Juli reifen die dunkelbraunen bis schwarzen Samen in den knotigen Hülsenfrüchten.

Wirkstoffe
Der Goldregen war ursprünglich in Süd- und Südosteuropa beheimatet. Durch Zucht wurde er kultiviert und findet sich in zahlreichen Gärten, Anlagen, Freibädern und leider auch in der Umgebung von Schulen. Daher kam es in der Vergangenheit immer wieder zu Vergiftungen bei Kindern. Das Cytisin findet man in den Blüten, im Samen und in den Wurzeln. Das Alkaloid kommt auch im Stechginster vor.

Akute Vergiftung
Cytisin wirkt ähnlich wie das Nicotin auf das Zentrale Nervensystem zunächst erregend und später lähmend. Eine Vergiftung beginnt mit Brennen im Mund und Rachen. Es folgen Übelkeit, starkes Erbrechen, kalte Schweißausbrüche, Kopfschmerzen, Krämpfe, und Kreislaufkollaps. Bei höheren Dosen können auch Halluzinationen, Bewusstlosigkeit und Tod durch Atemlähmung auftreten. Drei bis vier Früchte oder 15 bis 20 Samen des Goldregens wirken bei Kindern tödlich.

Gegenmaßnahmen
Es ist sofort eine Giftzentrale anzurufen. Die entsprechende und je nach Land gültige Giftnotrufnummer sollte immer beim Telefon bereitliegen. Ist diese nicht bekannt, kann man auch einen Arzt oder eine andere Notfallnummer anrufen. Allgemein sind betroffene Personen hinzulegen und warm abzudecken. Wichtig ist, dass sie sich ruhig verhalten und sich nicht unnötig bewegen. Entsprechende Maßnahmen zur gezielten Bekämpfung der Vergiftung sollte nur ein Arzt oder ein Rettungssanitäter durchführen. Der Arzt kann eine Magenspülung durchführen oder das Erbrechen verursachen. Bei Krämpfen werden dämpfende Arzneimittel eingesetzt, bei Kreislauf- und Atemstörungen erfolgt die entsprechende klinische Unterstützung.

Hinweis: Die dargestellten Notfallmaßnahmen stellen keine Handlungsempfehlungen für medizinische Fachkreise dar, da die vorliegende Publikation zum Einsatz im Biologieunterricht gedacht ist.

Copyright: Thomas Seilnacht