Scharfer Hahnenfuß  Fünfzählige Blüte Giftige Bestandteile!
Ranunculus acris L.
April bis September, 30 bis 80 cm
Hahnenfußgewächse  Ranunculaceae

Standort 

Fettwiesen, liebt etwas Feuchtigkeit; Weiden, Wiesen, Gebüsche.

Lebensdauer
Ausdauernde Pflanze.

Verwechslung
Knolliger Hahnenfuß (Kelchblätter zurückgeschlagen-abstehend, Blütenstiel gefurcht); andere Hahnenfuß-Arten, zum Beispiel Kriechender Hahnenfuß (kriechend, oberirdische Ausläufer).
Scharfer HahnenfußLupeBlüten auf verzweigtem Stängel.
Scharfer Hahnenfuß: Blüte von hintenLupeBlüte von hinten.
Merkmale
Besonderheiten
Toxikologie
Verbreitung
Artenvergleich
Fotogalerie
Beschreibung
Merkmale

Die Blütenstiele sind beim Scharfen Hahnenfuß rund. Die Grundblätter sind gestielt und drei- bis fünfteilig gelappt. Die oberen Blätter haben einen kürzerem Stiel und sind schmaler, sie stehen wechselständig am Stängel. Die Blüte hat fünf grüngelbe Kelchblätter, die ausgebreitet an den fünf gelben Kronblättern anliegen. Diese glänzen ölig, sie sind zu Honigblättern ausgebildet, das nektarliefernde Schüppchen befindet sich innen am Grund. Im Zentrum der Blüte sind viele Staubblätter und zahlreiche Fruchtblätter vorhanden. Es entsteht eine Sammelnussfrucht mit geschnäbelten Nüsschen.


Besonderheiten

Der von den Honigblättern ausgesonderte Nektar lockt Bienen, Käfer, Schmetterlinge und Fliegen an, diese übernehmen die Bestäubung. Es ist aber auch Selbstbestäubung möglich. Der Fettglanz wird durch die obere Epidermis der Kronblätter verursacht. Diese ist transparent, sie hat einen mit Luft versehenen Bereich und ist darunter mit einem Öl gefüllt. Unter der Epidermis befindet sich eine Schicht mit Stärkekörnern, die das einfallende Licht so streuen und reflektieren, dass das Gelb der Pigmentschicht noch intensiviert wird. Der Effekt fehlt beim nektarliefernden Schüppchen, wodurch die Insekten gezielt zum Nektar geleitet werden. Die Verbreitung der Nüsschen erfolgt durch Segelflug, über die Ausscheidungsorgane der Weidtiere oder durch den Menschen beim Transport von Heu.


Toxikologie

Die frische Pflanze enthält Protoanemonin, das für Weidtiere giftig wirkt und beim Menschen Hautreizungen auslösen kann. Der scharfe Geschmack der Pflanze war namensgebend. Beim Essen von Pflanzenteilen können Magenkrämpfe oder Durchfall auftreten, bei großen Mengen kann eine Vergiftung auch tödlich enden. Früher setzte man die Wirkstoffe in der Volksmedizin als Abführmittel ein, was aber aufgrund der toxischen Wirkung heute nicht mehr angewandt wird.


Verbreitung und Gefährdung

Der Scharfe Hahnenfuß ist auf Fettwiesen und Mähwiesen weit verbreitet, der Bestand ist nicht gefährdet. Die Pflanze ist ein Profiteur der Beweidung durch den Menschen.


Vergleich mit anderen Arten

Scharfer Hahnenfuß und Knolliger Hahnenfuß sind sehr ähnliche Pflanzen. Sie können auf einer Wiese zur gleichen Zeit blühen. Der Knollige Hahnenfuß blüht in der Regel etwas früher. Er hat im oberen Erdreich einen verdickten Stängel, die grünen Blätter und auch die Kelchblätter sind behaart. Die Blütenstiele sind kantig-gefurcht, beim Scharfen Hahnenfuß sind sie rund. Beim Knolligen Hahnenfuß sind die gelbgrünen Kelchblätter zurückgeschlagen, sie liegen nicht an den gelben Honigblättern an.



Fotos

Bild vergrößern! ZoomScharfer Hahnenfuß:
Blüten und Sammelnussfrucht.
Bild vergrößern! ZoomScharfer Hahnenfuß: Einzelnes Blatt am Stängel.
Bild vergrößern! ZoomScharfer Hahnenfuß:
Blüte von vorne im Detail.
Bild vergrößern! ZoomHonigblätter: unten mit nektarlieferndem Schüppchen.
Bild vergrößern! ZoomScharfer Hahnenfuß (links) und Knolliger Hahnenfuß (rechts)
Bild vergrößern! ZoomScharfer Hahnenfuß (links) und Knolliger Hahnenfuß (rechts).
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