Märzenbecher  Sechszählige Blüte Giftpflanze! Schutzstatus!
Leucojum vernum L.
Februar bis April, 10 bis 30 cm
Amaryllisgewächse  Amaryllidaceae

Vorkommen

Feuchte, nährstoffreiche, Ton- oder Lehmböden, in denen als Humus Mull vorkommt; Wälder, Gebüsche, Wiesen.

Lebensdauer
Ausdauernde Pflanze.

Verwechslung
Schneeglöckchen (mit drei weißen, äußeren Blütenblättern und drei grünlich gezeichneten, inneren Blütenblättern), Sommer-Knotenblume (mehrblütiger Blütenstand, größere Blätter).
MärzenbecherLupePflanzengruppe im Donautal.
Märzenbecher: BlüteLupeBlüte aus der Nähe.
Merkmale
Besonderheiten
Toxikologie
Verbreitung
Artenvergleich
Fotogalerie
Beschreibung
Merkmale

Der Märzenbecher hat grundständig wachsende, grasgrüne Laubblätter. Sie sind linealartig, bis 20 Zentimeter lang und einen Zentimeter breit. Auf dem blattlosen Stängel befindet sich eine glockenförmige, nickende Blüte, nur selten sind es zwei Blüten pro Stängel. Die Blüte hat sechs weiße Blütenhüllblätter, das zipfelige Ende jedes Hüllblattes ist verdickt und mit grüngelben Flecken versehen. In der Glocke befinden sich sechs Staubblätter mit orangefarbenen Staubbeuteln, der Griffel ist keulenartig. Es bildet sich eine dreiteilige Kapselfrucht, die viele Samen enthält.


Besonderheiten

Das Amaryllisgewächs ist auch unter der Bezeichnung Frühlings-Knotenblume bekannt. Dieser Name geht auf den unterständigen Fruchtknoten zurück, der unterhalb der Blütenblätter sitzt. Die Stellung der nickenden Blüte schützt wie beim Schneeglöckchen die inneren Teile vor Nässe und Frost. Die winterharte Zwiebel dient als Speicherorgan für die Nährstoffe, sie sitzt tiefer im Boden als die Zwiebel des Schneeglöckchens. Der Nektar in der Blüte ist nicht frei zugänglich. Die Insektenbesucher müssen den Griffel anbohren, um an das darunter liegende, nährstoffreiche Gewebe zu gelangen. Bei diesem Versuch lassen die Staubbeutel den Pollen auf Kopf und Rücken des Besuchers fallen.


Toxikologie

Die Pflanze enthält das giftige Alkaloid Leucojin. Ihre Blüten duften intensiv.


Verbreitung und Gefährdung

Die Pflanze kommt in Mittel- und Südeuropa, sowie in anderen Teilen der Welt vor, wo sie in Gärten eingebürgert wurde. In der Schweiz ist der Märzenbecher in einigen Kantonen teilweise oder vollständig geschützt, in Österreich gilt dies ebenso für die Bundesländer. Nach der deutschen Bundesartenschutzverordnung sind alle wild wachsenden Pflanzen aus der Gattung Leucojum gesetzlich geschützt. Man sollte die wild wachsenden Pflanzen also nicht ausgraben oder pflücken.


Vergleich mit anderen Arten

Die ähnliche Sommer-Knotenblume Leucojum aestivum L. (auch Sommerglöckchen) ist seltener, sie liebt noch mehr die Feuchtigkeit. Sie blüht nicht im Sommer, sondern schon im April und im Mai auf feuchten Wiesen. Sie wächst deutlich höher, die Laubblätter sind größer und sie besitzt einen drei- bis siebenblütigen Blütenstand.



Fotos

Bild vergrößern!
ZoomMärzenbecher im Laub.
Bild vergrößern!
ZoomPflanzengruppe.
Bild vergrößern! ZoomBlüte (und ganze Pflanze).
Bild vergrößern!
ZoomStaubblätter und Griffel.
Bild vergrößern!
ZoomZwiebel mit Wurzeln.
Bild vergrößern! ZoomSommer-Knotenblume mit grünen Blättern und Blütenstand.
Bild vergrößern!
ZoomSommer-Knotenblume:
Mehrblütiger Blütenstand.


Hinweis: Die Aufnahmen wurden mit gezüchteten Pflanzen im eigenen Garten erstellt.

© Thomas Seilnacht / Handbuch / Lizenzbestimmungen / Impressum / Datenschutz / Literaturquellen