Merkmale
Das Leberblümchen wird auch Gewöhnliches Leberblümchen oder Dreilappiges Leberblümchen genannt. Die grundständigen Blätter sind herzförmig und in drei Lappen geteilt. Die dunkelgrünen Blätter glänzen auf der Oberseite lederartig, auf der Unterseite können sie violett getönt sein. Drei grüne Hochblätter bilden einen Kelch und schützen die Blüte von unten. Diese hat sechs bis neun blaue oder blauviolette Blütenhüllblätter. In der Mitte befindet sich ein Kreis mit langen, weißen Staubblättern. Im Zentrum liegen die grünlichen Fruchtblätter mit einer hellen, kopfigen Narbe. Es entsteht eine Sammelnussfrucht mit behaarten, einsamigen Nüsschen. Jedes Nüsschen hat als Anhängsel ein milchig-weißes Elaiosom, das aufgrund seines Nährstoffgehaltes die Ameisen anlockt.
Besonderheiten
Das Hahnenfußgewächs wächst gerne in Eichen- oder Buchenwäldern auf kalkhaltigem Boden. Die Blüten blühen ungefähr acht Tage lang. In dieser Zeit verlängern sich die Hüllblätter auf das Doppelte. Sie öffnen sich bei Sonne und Wärmeinstrahlung und schließen wieder in der Nacht oder bei Kälte. Das häufige Öffnen und Schließen verursacht die Vergrößerung der Blüte. Die Blüte bietet keinen Nektar an, dafür Pollen für Käfer, Bienen und Schwebfliegen. Die Samen werden durch Ameisen verschleppt.
Das Leberblümchen benötigt das Laub der Bäume zum Überwintern. Es übersteht den Winter mit Überdauerungsknospen, die sich im Schutz der Blattachseln der immergrünen Blätter befinden und direkt an der Erdoberfläche unter dem Laub und unter dem Schnee liegen. Eine solche Pflanze, deren Überdauerungsknospen am Boden liegen, ist ein Hemikryptophyt. Die querlaufenden Erdsprossen haben Wurzeln, die bis zu 30 Zentimeter in den Boden reichen.
Verwendung und Toxikologie
Der deutsche Name bezieht sich auf die Ähnlichkeit der Blattlappen mit den Lappen einer Leber. Daher wurde das getrocknete Kraut in der Volksmedizin gegen Leber- und Gallenleiden verordnet. Das Leberblümchen ist aufgrund des enthaltenen Protoanemonin schwach giftig.
Verbreitung und Gefährdung
Die Pflanze darf nicht gepflückt oder ausgegraben werden, die Art ist geschützt. Eine kultivierte Form wird für Gärten gezüchtet.
Vergleich mit anderen Arten
In den Gärten ist auch das Siebenbürger Leberblümchen verbreitet. Diese Art hat größere Blüten.
Fotos